Der Motorsport auf zwei Rädern kennt eine ganze Reihe unterschiedlicher Fahrzeugklassen – bis hinunter zu Ein-Zylinder-Maschinen. Die begrenzte Motorpower dieser Bikes ist kein Nachteil, wenn das Gewicht – also die zu beschleunigende Masse – ebenfalls stark reduziert wird. Kunststoff-Lager statt metallische Alternativen leisten hier einen wichtigen Beitrag. Und sie zeigen noch weitere Vorteile im harten Rennalltag.
Bei Krämer Motorcycles (KMC) gibt es genau ein Produkt zu kaufen: Fahrspaß auf zwei Rädern. Genauer gesagt: ein Supermono-Rennbike, das sich durch extreme Fahreigenschaften auszeichnet und dadurch nicht nur bei der Ein-Zylinder-Meisterschaft Titel abräumen konnte, sondern in der aktuellen Saison auch bei den Supertwin-Rennen gut mithalten kann. In der Spitze fährt die Maschine, die unter der Modellbezeichnung HKR-EVO2 angeboten wird, bis zu 230 km/h. Beim nordirischen Straßenrennen Tandragee 100 fuhr Shaun Anderson eine Durchschnittgeschwindigkeit von 100,485 miles/hour (161,715 km/h) und durchbrach damit als erster und einziger Rennfahrer überhaupt die magische 100-miles/hours-Marke auf einem Einzylinder Motorrad.
Obwohl das Unternehmen noch relativ jung ist, steckt bereits eine Menge Entwicklerarbeit in der Maschine. Was 2009 noch als Privatprojekt der drei Freunde Christof Henco, Markus Krämer und Nico Rothe begann – deren Anfangsbuchstaben (HKR) in die Typenbezeichnung einflossen – ein eigenes Motorrad rein für Motorsportzwecke zu entwickeln, führte 2014 zur Gründung der Firma Krämer Motorcycles durch Markus Krämer, der zuvor als Entwicklungs-Ingenieur bei KTM gearbeitet hatte. Dementsprechend war die Entscheidung für die zentrale Komponente nicht schwer: der Einzylinder-Motor KTM 690 LC4 diente von Anfang an als Antriebsaggregat. Um dieses herum wurde das restliche Bike konstruiert, zum Teil aus Standardteilen, zum Teil mit selbst entwickelten Komponenten.