Verschleißfestigkeit
Gerade weil der Verschleiß von Maschinenteilen von so unterschiedlichen Einflüssen abhängt, ist es schwierig, pauschale Aussagen zum Verschleißverhalten zu machen. In zahlreichen Untersuchungen steht der Verschleiß als Messgröße deshalb auch im Vordergrund. Dabei zeigt sich, welche Unterschiede zwischen verschiedenen Werkstoffpaarungen möglich sind. Bei gegebenen Belastungen und Gleitgeschwindigkeiten kann die Verschleißfestigkeit zwischen gängigen Werkstoffpaarungen immer noch leicht um den Faktor 10 variieren.
Verschleiß unter Belastung
Unterschiedliche Belastungen beeinflussen den Lagerverschleiß naturgemäß sehr stark. Unter den iglidur®-Gleitlagern gibt es Spezialisten sowohl für niedrige als auch für hohe oder extrem hohe Belastungen. Mit gehärteten, geschliffenen Wellen kann iglidur® J als das verschleißfesteste Lagermaterial für niedrige Belastungen bezeichnet werden. iglidur® Q ist dagegen der Spezialist für extreme Belastungen.
Verschleiß und Temperatur
Innerhalb weiter Temperaturbereiche verändert sich die Verschleißfestigkeit der iglidur®-Gleitlager nur wenig. Im oberen Temperaturbereich nimmt der Einfluss der Temperatur jedoch zu, und der Verschleiß der Gleitlager steigt überproportional an.
Die Tabelle 06 vergleicht die so genannten Verschleißgrenzen.
Eine besondere Ausnahme stellt hier iglidur® X dar. Die Verschleißfestigkeit von Gleitlagern aus iglidur® X steigt zunächst einmal sehr stark und erreicht das Optimum bei einer Temperatur von +160°C. Danach nimmt sie, zunächst nur leicht, wieder ab.
Verschleiß bei abrasiver Verschmutzung
Besondere Verschleißprobleme treten häufig auf, wenn
abrasive Schmutzpartikeln an die Lagerstelle gelangen.
iglidur®-Gleitlager können in solchen Fällen die Betriebszeit
von Maschinen und Anlagen deutlich verbessern. Die hohe
Verschleißfestigkeit der Materialien und der Trockenlauf
sorgen für höchste Standzeiten. Weil kein Öl oder Fett an
der Lagerstelle ist, können sich Schmutzpartikeln nicht
so leicht in der Lagerstelle festsetzen. Der größte Teil fällt
einfach herunter und kann damit nicht mehr schaden.
Dringt doch einmal ein hartes Partikel in die Lagerstelle ein,
so kann ein iglidur®-Gleitlager dieses Partikel aufnehmen. Der
Fremdkörper wird in die Wand des Gleitlagers eingebettet.
Bis zu einem gewissen Grad kann somit auch unter
extremen Verschmutzungen optimal gearbeitet werden.
Aber nicht nur harte Partikeln können Lager und Wellen
beschädigen. Auch vermeintlich weiche Schmutzpartikeln
wie zum Beispiel Textil- oder Papierfasern sind häufig
Ursache für erhöhten Verschleiß. Auch hier wirken sich
Trockenlauf und Abriebfestigkeit der iglidur®-Gleitlager
positiv aus und konnten in der Vergangenheit bei zahlreichen
Anwendungen helfen, Kosten zu sparen.
Verschleiß und Oberflächen
Wellenoberflächen sind wichtig für den Verschleiß von
Lagersystemen. Wie bei den Überlegungen zu Reibwerten
kann eine Welle in Hinblick auf den Lagerverschleiß zu rau,
aber auch zu glatt sein. Eine zu raue Welle wirkt wie eine
Feile und trennt bei der Bewegung kleine Teile aus der
Lageroberfläche. Bei zu glatten Wellen kann es auch zu
höherem Verschleiß kommen. Durch Adhäsion kommt es
zu einem extremen Anstieg der Reibung. Die Kräfte, die auf
die Oberflächen der Gleitpartner wirken, können so groß
sein, dass regelrechte Materialausbrüche stattfinden.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass der Verschleiß
durch Erosion nicht linear ist, sondern dem Zufall unterworfen
ist und sich nicht vorhersagen lässt.