Allgemeine Eigenschaften | Einheit | iglidur® H4 | Prüfmethode |
Dichte | g/cm³ | 1,79 | |
Farbe | braun | ||
max. Feuchtigkeitsaufnahme bei 23°C/50% r. F. | Gew.-% | 0,1 | DIN 53495 |
max. Wasseraufnahme | Gew.-% | 0,2 | |
Gleitreibwert, dynamisch, gegen Stahl | μ | 0,08-0,25 | |
pv-Wert, max. (trocken) | MPa x m/s | 0,7 | |
Mechanische Eigenschaften | |||
Biege-E-Modul | MPa | 7.500 | DIN 53457 |
Biegefestigkeit bei 20°C | MPa | 120 | DIN 53452 |
Druckfestigkeit bei 20°C | MPa | 50 | |
maximal empfohlene Flächenpressung (20°C) | MPa | 65 | |
Shore-D-Härte | 80 | DIN 53505 | |
Physikalische und thermische Eigenschaften | |||
obere langzeitige Anwendungstemperatur | °C | +200 | |
obere kurzzeitige Anwendungstemperatur | °C | +240 | |
untere Anwendungstemperatur | °C | -40 | |
Wärmeleitfähigkeit | W/m x K | 0,24 | ASTM C 177 |
Wärmeausdehnungskoeffizient (bei 23°C) | K–1 x 10–5 | 5 | DIN 53752 |
Elektrische Eigenschaften | |||
spezifischer Durchgangswiderstand | Ωcm | > 1013 | DIN IEC 93 |
Oberflächenwiderstand | Ω | > 1012 | DIN 53482 |
1) Ohne Zusatzlast; keine Gleitbewegung; Relaxation nicht ausgeschlossen |
iglidur® H4-Gleitlager stehen für hohe Tragfähigkeit, gute
Abriebfestigkeit und gute Temperaturbeständigkeit, wenn
zudem noch wirtschaftliche Gesichtspunkte im Vordergrund
stehen. Temperaturen bis +200 °C, zulässige Flächenpressung
bis 65 MPa, sehr gute Chemikalienbeständigkeit sind
nur einige der wesentlichen Attribute. Festschmierstoffe
senken den Reibwert und unterstützen den Verschleißwiderstand,
der im Vergleich zu den ebenfalls sehr kostengünstigen
iglidur® H2-Gleitlagern wesentlich verbessert wurde.
iglidur® H4-Gleitlager sind selbstschmierend und für alle
Bewegungen geeignet.
Die maximal empfohlene Flächenpressung stellt einen
mechanischen Werkstoffkennwert dar. Rückschlüsse auf
die Tribologie können daraus nicht gezogen werden. Mit
steigenden Temperaturen nimmt die Druckfestigkeit von
iglidur® H4-Gleitlagern ab. Abb.02 verdeutlicht diesen
Zusammenhang. Bei der langzeitig zulässigen Anwendungstemperatur
von +200 °C beträgt die zulässige Flächenpressung
noch 7 MPa.
Abb. 03 zeigt die elastische Verformung von iglidur® H4 bei radialen Belastungen.
m/s | rotierend | oszillierend | linear |
dauerhaft | 1 | 0,7 | 1 |
kurzzeitig | 1,5 | 1,1 | 2 |
Gegenüber den ebenfalls kostengünstigen iglidur® H2-
Gleitlagern hat iglidur® H4 einen wesentlich günstigeren
Reibwert. Dies begründet die höheren zulässigen Gleitgeschwindigkeiten,
die man mit diesen Lagern erzielen kann.
Im Trockenlauf sind dauernd Geschwindigkeiten bis
1 m/s möglich.
Die in Tabelle 02 angegebenen Geschwindigkeiten sind
Grenzwerte für geringste Lagerlasten. Bei höheren Belastungen
sinkt aufgrund der Begrenzungen durch den
pv-Wert die zulässige Geschwindigkeit mit der Höhe der
Last.
iglidur® H4 | Anwendungstemperatur |
untere | - 40 °C |
obere, langzeitig | + 200 °C |
obere, kurzzeitig | + 240 °C |
zus. axial zu sichern ab | + 110 °C |
iglidur® H4 ist ein temperaturbeständiges Material, weshalb iglidur® H4 Gleitlager in Anwendungen verwendet werden können, in denen Lager ohne weitere Belastung einem Trocknungsprozess unterzogen werden. Mit steigenden Temperaturen nimmt jedoch die Druckfestigkeit von iglidur® H4-Gleitlagern ab. Die zusätzliche Reibungswärme im Lagersystem muss berücksichtigt werden. Eine zusätzliche Sicherung wird bei Temperaturen höher als +110 °C erforderlich.
Der Reibwert von iglidur® H4-Gleitlagern ist sehr niedrig (Abb. 04 und 05). Es muss aber beachtet werden, dass ein zu rauer Gleitpartner die Reibung ansteigen lässt.
iglidur® H4 | trocken | Fett | Öl | Wasser |
Reibwerte µ | 0,08 - 0,25 | 0,09 | 0,04 | 0,04 |
Gerade durch die Vielzahl der einsetzbaren Wellenwerkstoffe ist iglidur® H4 die wirtschaftliche Alternative zu vielen anderen Hochtemperaturlagern. Wichtig ist es aber, den geeigneten Wellenwerkstoff zu wählen. Dabei kann nicht generell gesagt werden, dass sich iglidur® H4 für harte oder weiche Wellen besser eignet. Versuche haben gezeigt, dass Schwenkbewegungen zu besseren Verschleißdaten führen. Bei rotierendem Betrieb steigt schon ab 10 MPa der Verschleiß deutlich an.
Medium | Beständigkeit |
Alkohole | + |
Kohlenwasserstoffe | + |
Fette, Öle, nicht additiviert | + |
Kraftstoffe | + |
verdünnte Säuren | + bis 0 |
starke Säuren | + bis - |
verdünnte Basen | + |
starke Basen | + |
spezifischer Durchgangswiderstand | > 1013 Ωcm |
Oberflächenwiderstand | > 1012 Ω |
iglidur® H4-Gleitlager haben eine gute Beständigkeit gegen
Chemikalien. Sie sind gegen die meisten Schmierstoffe
beständig.
Von den meisten schwachen organischen und
anorganischen Säuren wird iglidur® H4 nicht angegriffen.
iglidur® H4 widersteht sowohl der Neutronen- als auch der
Gammateilchenstrahlung ohne spürbare Einbußen seiner
exzellenten mechanischen Eigenschaften.
Gleitlager aus
iglidur® H4 sind strahlenbeständig bis zu einer Strahlungsintensität
von 2 · 102 Gy.
iglidur® H4-Gleitlager verändern sich unter dem Einfluss von UV-Strahlen und sonstigen Witterungseinflüssen. Die Oberfläche wird rauer, und die Druckfestigkeit lässt nach. Der Einsatz von iglidur® H4 in Anwendungen, die unmittelbar der Witterung ausgesetzt sind, sollte daher geprüft werden.
Im Vakuum gasen die geringen Wasserbestandteile aus. Der Einsatz im Vakuum ist möglich.
iglidur® H4-Gleitlager sind elektrisch isolierend.
max. Feuchtigkeitsaufnahme | |
---|---|
bei +23 °C/50 % r. F. | 0,1 Gew.-% |
max. Wasseraufnahme | 0,2 Gew.-% |
Die Feuchtigkeitsaufnahme von iglidur® H4-Gleitlagern beträgt im Normalklima unter 0,1 %. Die Sättigungsgrenze im Wasser liegt bei 0,2 %. iglidur® H4 ist darum der ideale Werkstoff für nasse Umgebungen.
Durchmesser d1 [mm] |
Welle h9 [mm] |
iglidur® H4 F10 [mm] |
Gehäuse H7 [mm] |
bis 3 | 0 - 0,025 | +0,006 +0,046 | 0 +0,010 |
> 3 bis 6 | 0 - 0,030 | +0,010 +0,058 | 0 +0,012 |
> 6 bis 10 | 0 - 0,036 | +0,013 +0,071 | 0 +0,015 |
> 10 bis 18 | 0 - 0,043 | +0,016 +0,086 | 0 +0,018 |
> 18 bis 30 | 0 - 0,052 | +0,020 +0,104 | 0 +0,021 |
> 30 bis 50 | 0 - 0,062 | +0,025 +0,125 | 0 +0,025 |
> 50 bis 80 | 0 - 0,074 | +0,030 +0,150 | 0 +0,030 |
iglidur® H4-Gleitlager sind Standardlager für Wellen mit
h-Toleranz (empfohlen mindestens h9).
Die Lager sind ausgelegt für das Einpressen in eine
H7-tolerierte Aufnahme. Nach dem Einbau in eine Aufnahme
mit Nennmaß stellt sich der Innendurchmesser der Lager
mit F10-Toleranz selbständig ein.
Bei bestimmten Abmessungen weicht die Toleranz in Abhängigkeit von der Wandstärke hiervon ab (siehe Lieferprogramm).