Allgemeine Eigenschaften | Einheit | iglidur® H | Prüfmethode |
Dichte | g/cm³ | 1,71 | |
Farbe | grau | ||
max. Feuchtigkeitsaufnahme bei 23°C/50% r. F. | Gew.-% | 0,1 | DIN 53495 |
max. Wasseraufnahme | Gew.-% | 0,3 | |
Gleitreibwert, dynamisch, gegen Stahl | µ | 0,07 - 0,2 | |
pv-Wert, max. (trocken) | MPa x m/s | 1,37 | |
Mechanische Eigenschaften | |||
Biege-E-Modul | MPa | 12.500 | DIN 53457 |
Biegefestigkeit bei 20°C | MPa | 175 | DIN 53452 |
Druckfestigkeit | MPa | 81 | |
maximal empfohlene Flächenpressung (20°C) | MPa | 90 | |
Shore-D-Härte | 87 | DIN 53505 | |
Physikalische und thermische Eigenschaften | |||
obere langzeitige Anwendungstemperatur | °C | +200 | |
obere kurzzeitige Anwendungstemperatur | °C | +240 | |
untere Anwendungstemperatur | °C | -40 | |
Wärmeleitfähigkeit | [W/m x K] | 0,6 | ASTM C 177 |
Wärmeausdehnungskoeffizient (bei 23°C) | [K-1 x 10-5] | 4 | DIN 53752 |
Elektrische Eigenschaften1) | |||
spezifischer Durchgangswiderstand | Ωcm | < 105 | DIN IEC 93 |
Oberflächenwiderstand | Ω | < 102 | DIN 53482 |
iglidur® H ist ein faserverstärktes thermoplastisches Material, das speziell für Anwendungen in hoher Luftfeuchtigkeit oder unter Wasser entwickelt wurde. Gleitlager aus iglidur® H können vollkommen schmierungsfrei eingesetzt werden; bei Einsatz im Nassbereich dient das umgebende Medium als zusätzliches Schmiermittel.
Die maximal empfohlene Flächenpressung stellt einen
mechanischen Werkstoffkennwert dar. Rückschlüsse
auf die Tribologie können daraus nicht gezogen werden.
Mit steigenden Temperaturen nimmt die Druckfestigkeit
von iglidur® H-Gleitlagern ab. Abb. 02 verdeutlicht diesen
Zusammenhang.
Abb.03 zeigt die elastische Verformung von iglidur® H bei
radialen Belastungen. Unter der maximal empfohlenen
Flächenpressung von 90 MPa beträgt die Verformung etwa
2,5 %.
m/s | rotierend | oszillierend | linear |
dauerhaft | 1 | 0,7 | 3 |
kurzzeitig | 1,5 | 1,1 | 4 |
Die maximal zulässige Gleitgeschwindigkeit richtet sich danach, ob die Temperatur an der Lagerstelle nicht zu stark ansteigt. iglidur® H eignet sich im Trockenlauf maximal für Gleitgeschwindigkeiten von 1 m/s (rotierend) bzw. 4 m/s (linear). Lineare Bewegungen erlauben höhere Gleitgeschwindigkeiten, da ein größerer Bereich der Welle zur Kühlung beiträgt.
iglidur® H | Anwendungstemperatur |
untere | - 40 °C |
obere, langzeitig | + 200 °C |
obere, kurzzeitig | + 240 °C |
zus. axial zu sichern ab | + 120 °C |
Mit steigenden Temperaturen nimmt die Druckfestigkeit
von iglidur® H-Gleitlagern ab. Abb. 02 verdeutlicht diesen
Zusammenhang.
Die im Lagersystem herrschenden Temperaturen haben
auch Einfluss auf den Lagerverschleiß. Eine zusätzliche Sicherung wird bei Temperaturen höher als +120 °C erforderlich.
Der Reibwert ändert sich ebenso wie die Verschleißfestigkeit
mit zunehmender Belastung.
Interessanterweise verringert
sich der Reibungsbeiwert μ mit der Erhöhung der
Gleitgeschwindigkeit bei gleichbleibender Belastung leicht
(s. Abb. 04 und 05).
iglidur® H | trocken | Fett | Öl | Wasser |
Reibwerte µ | 0,07 - 0,2 | 0,09 | 0,04 | 0,04 |
Die Abb. 06 und 07 zeigen Testergebnisse mit unterschiedlichen
Wellenwerkstoffen, die mit Gleitlagern aus iglidur® H
durchgeführt worden sind.
Gleitlager aus iglidur® H zeigen ein deutlich unterschiedliches
Verhalten in Rotations- und Schwenkbetrieb auf verschiedenen Wellenwerkstoffen. Während bei rotierenden
Anwendungen Wellen aus Cf53 und St37 die besten Verschleißwerte zeigen, ist bei Schwenkbewegungen die im
Rotationsbetrieb unterlegene V2A-Welle neben St37 am
Besten geeignet. Dagegen sind hartverchromte Wellen
mit iglidur® H-Lagern nur bei sehr niedrigen Belastungen
von Vorteil.
Medium | Beständigkeit |
Alkohole | + |
Kohlenwasserstoffe | + |
Fette, Öle, nicht additiviert | + |
Kraftstoffe | + |
verdünnte Säuren | + bis 0 |
starke Säuren | + bis - |
verdünnte Basen | + |
starke Basen | + |
spezifischer Durchgangswiderstand | < 105 Ωcm |
Oberflächenwiderstand | < 102 Ω |
iglidur® H-Gleitlager haben eine gute Beständigkeit gegen Chemikalien. Daher können sogar aggressive Chemikalien als Schmierstoff wirken.
Nicht beständig sind Gleitlager aus iglidur® H gegen heiße, oxydierende Säuren.
iglidur® H widersteht sowohl der Neutronen- als auch der Gammateilchenstrahlung ohne spürbare Einbußen seiner exzellenten mechanischen Eigenschaften. Gleitlager aus iglidur® H sind strahlenbeständig bis zu einer Strahlungsintensität von 2 x 10² Gy.
iglidur® H-Gleitlager sind gegen UV-Strahlen nur bedingt beständig. Unter Einfluss der Witterung wird die Oberfläche von iglidur ® H rauer, und die Druckfestigkeit des Werkstoffes lässt nach.
Bei einem Einsatz im Vakuum ist zu berücksichtigen, dass die - wenn auch nur geringen - Wasserbestandteile ausgasen.
iglidur® H-Gleitlager sind elektrisch leitfähig.
Maximale Feuchtigkeitsaufnahme | |
---|---|
bei +23 °C/50 % r. F. | 0,1 Gew.-% |
max. Wasseraufnahme | 0,3 Gew.-% |
Die Feuchtigkeitsaufnahme von iglidur® H- Gleitlagern beträgt im Normalklima unter 0,1 %. Die Sättigungsgrenze im Wasser liegt bei 0,3 %. iglidur® H quillt nicht und ist darum sehr gut geeignet für den Einsatz in nasser Umgebung.
Durchmesser d1 [mm] |
Welle h9 [mm] |
iglidur® H F10 [mm] |
Gehäuse H7 [mm] |
bis 3 | 0 - 0,025 | +0,006 +0,046 | 0 +0,010 |
> 3 bis 6 | 0 - 0,030 | +0,010 +0,058 | 0 +0,012 |
> 6 bis 10 | 0 - 0,036 | +0,013 +0,071 | 0 +0,015 |
> 10 bis 18 | 0 - 0,043 | +0,016 +0,086 | 0 +0,018 |
> 18 bis 30 | 0 - 0,052 | +0,020 +0,104 | 0 +0,021 |
> 30 bis 50 | 0 - 0,062 | +0,025 +0,125 | 0 +0,025 |
> 50 bis 80 | 0 - 0,074 | +0,030 +0,150 | 0 +0,030 |
iglidur® H-Gleitlager sind Standardlager für Wellen mit h-Toleranz (empfohlen mindestens h9). Die Lager sind ausgelegt für das Einpressen in eine H7-tolerierte Aufnahme. Nach dem Einbau in eine Aufnahme mit Nennmaß stellt sich der Innendurchmesser der Lager mit F10-Toleranz selbständig ein. Bei bestimmten Abmessungen weicht die Toleranz in Abhängigkeit von der Wandstärke hiervon ab (siehe Lieferprogramm).