iglidur® D - Werkstoffdaten

Werkstofftabelle

Allgemeine EigenschaftenEinheitiglidur® DPrüfmethode
Dichteg/cm³1,40 
Farbe grün 
max. Feuchtigkeitsaufnahme bei 23°C/50% r. F.Gew.-%0,3DIN 53495
max. WasseraufnahmeGew.-%1,1 
Gleitreibwert, dynamisch, gegen Stahlµ0,08 - 0,26 
pv-Wert, max. (trocken)MPa x m/s0,27 

Mechanische Eigenschaften
Biege-E-ModulMPa2.000DIN 53457
Biegefestigkeit bei 20°CMPa72DIN 53452
DruckfestigkeitMPa70 
maximal empfohlene Flächenpressung (20°C)MPa23 
Shore-D-Härte 78DIN 53505

Physikalische und thermische Eigenschaften
obere langzeitige Anwendungstemperatur°C+90 
obere kurzzeitige Anwendungstemperatur°C+110 
untere Anwendungstemperatur°C-50 
WärmeleitfähigkeitW/m x K0,25ASTM C 177
Wärmeausdehnungskoeffizient (bei 23°C)K-1 x 10-511DIN 53752

Elektrische Eigenschaften
spezifischer DurchgangswiderstandΩcm> 1014DIN IEC 93
OberflächenwiderstandΩ> 1014DIN 53482
Tabelle 01: Werkstoffdaten

Abb. 01: Zulässige pv-Werte für iglidur® D-Gleitlager


Abb. 01: Zulässige pv-Werte für iglidur® D-Gleitlager mit 1 mm Wandstärke im Trockenlauf gegen eine Stahlwelle, bei +20 °C, eingebaut in ein Stahlgehäuse

X = Gleitgeschwindigkeit [m/s]
Y = Belastung [MPa]


Bei der Entwicklung von iglidur® D als Gleitlagerwerkstoff stand ein sehr niedriger Preis ganz oben im Anforderungsprofil. Zudem sollten im Trockenlauf speziell bei hohen Geschwindigkeiten niedrige Reibwerte erreicht werden. Das silikonhaltige Material erreicht darüber hinaus im Trockenlauf hervorragend niedrige Reibwerte und läuft weitgehend Stick-Slip-frei.

Abb. 02: Maximal empfohlene Flächenpressung in Abhängigkeit von der Temperatur (23 MPa bei +20 °C)

X = Temperatur [°C]
Y = Belastung [MPa]
Abb. 03: Verformung unter Belastung und Temperaturen

X = Belastung [MPa]
Y = Verformung [%]

Mechanische Eigenschaften

Die maximal empfohlene Flächenpressung stellt einen mechanischen Werkstoffkennwert dar. Rückschlüsse auf die Tribologie können daraus nicht gezogen werden. Mit steigenden Temperaturen nimmt die Druckfestigkeit von iglidur ® D-Gleitlagern ab. Abb. 02 verdeutlicht diesen Zusammenhang.


iglidur® D-Gleitlager wurden hauptsächlich für niedrige radiale Belastungen entwickelt. Abb.03 zeigt die elastische Verformung von iglidur® D bei radialen Belastungen. Unter der maxmial empfohlenen Flächenpressung von 23 MPa beträgt die Verformung ca. 3%. Eine plastische Verformung kann bis zu diesem Wert vernachlässigt werden. Sie ist jedoch auch von der Dauer der Einwirkung abhängig.

m/s rotierend oszillierend linear
dauerhaft 1,5 1,1 8
kurzzeitig 3 2,1 10
Tabelle 02: Maximale Gleitgeschwindigkeit

Zulässige Gleitgeschwindigkeiten

iglidur® D-Gleitlager eignen sich für hohe Gleitgeschwindigkeiten. Bei linearen Bewegungen sind kurzzeitig bis zu 10 m/s zulässig! Auch hier gilt, dass die angegebenen Maximalwerte nur bei geringsten Druckbelastungen erreicht werden können. Die angegebenen Werte zeigen die Geschwindigkeit, bei der es aufgrund von Reibung zu einem Anstieg bis zur Grenze der dauerhaft zulässigen Temperatur kommt.

iglidur® D Anwendungstemperatur
untere - 50 °C
obere, langzeitig + 90 °C
obere, kurzzeitig + 110 °C
zus. axial zu sichern ab + 50 °C
Tabelle 03: Temperaturgrenzen

Temperaturen

Mit steigenden Temperaturen nimmt die Druckfestigkeit von iglidur® D-Gleitlagern ab. Abb. 02 verdeutlicht diesen Zusammenhang. Die im Lagersystem herrschenden Temperaturen haben auch Einfluss auf den Lagerverschleiß. Eine zusätzliche Sicherung wird bei Temperaturen höher als +50 °C erforderlich.


Abb. 04: Reibwerte in Abhängigkeit von der Gleitgeschwindigkeit, p = 0,75 MPa

X = Gleitgeschwindigkeit [m/s]
Y = Reibwert μ
Abb. 05: Reibwerte in Abhängigkeit von der Belastung, v = 0,01 m/s

X = Reibwert μ
Y = Belastung [MPa]

Reibung und Verschleiß

Der Reibwert nimmt ebenso wie die Verschleißfestigkeit mit zunehmender Belastung ab. Im Ra-Bereich zwischen 0,4 und 0,6 μm erreicht der Reibwert sein Optimum.

iglidur® D trocken Fett Öl Wasser
Reibwerte µ 0,08 - 0,26 0,09 0,04 0,04

Tabelle 04: Reibwerte gegen Stahl
(Ra = 1 µm, 50 HRC)

Abb. 06: Verschleiß, rotierende Anwendung mit unterschiedlichen Abb. 06: Verschleiß, rotierende Anwendung mit unterschiedlichen Wellenwerkstoffen, p = 1 MPa, v = 0,3 m/s

X = Wellenwerkstoff
Y = Verschleiß [μm/km]

A = Alu, hartanodisiert
B = Automatenstahl
C = Cf53
D = Cf53, hartverchromt
E = St37
F = V2A
G = X90

Wellenwerkstoffe

Die Abb. 06 und 07 zeigen einen Auszug der Ergebnisse von Tests mit unterschiedlichen Wellenwerkstoffen, die mit Gleitlagern aus iglidur® D durchgeführt worden sind.

Falls der von Ihnen vorgesehene Wellenwerkstoff in dieser Liste nicht enthalten ist, sprechen Sie uns bitte an.
Verschleißinformation Abb. 07: Verschleiß bei schwenkenden und rotierenden Anwendungen mit verschiedenen Wellenwerkstoffen, P = 2 MPa

Y = Verschleiß [μm/km]

A = Cf53
B = hartverchromt
C = V2A
D = St37

blau = rotierend
pink = oszillierend

Medium Beständigkeit
Alkohole +
Kohlenwasserstoffe +
Fette, Öle, nicht additiviert +
Kraftstoffe +
verdünnte Säuren 0 bis -
starke Säuren -
verdünnte Basen +
starke Basen + bis 0
+ beständig      0 bedingt beständig      - nicht beständig

Alle Angaben bei Raumtemperatur [+20 °C]
Tabelle 05: Chemikalienbeständigkeit von iglidur® D


Elektrische Eigenschaften

spezifischer Durchgangswiderstand > 1014 Ωcm
Oberflächenwiderstand > 1014 Ω

Chemikalienbeständigkeit

iglidur® D-Gleitlager sind beständig gegen sehr schwache Säuren, verdünnte Laugen sowie gegen Kraftstoffe und alle Arten von Schmierstoffen.

Radioaktive Strahlen

Gleitlager aus iglidur® D sind strahlenbeständig bis zu einer Strahlungsintensität von 3 x 10² Gy.

UV-Beständigkeit

iglidur® D-Gleitlager sind gegen UV-Strahlen beständig, jedoch verschlechtern sich die tribologischen Eigenschaften durch dauerhaften Einfluss.

Vakuum

Im Vakuum gasen iglidur® D-Gleitlager aus. Der Einsatz im Vakuum ist nur beschränkt möglich.

Elektrische Eigenschaften

iglidur® D-Gleitlager sind elektrisch isolierend.

Lieferprogramm

Gleitlager aus iglidur® D werden auftragsbezogen hergestellt. Bitte fragen Sie für Anwendungen mit hohen Stückzahlen Gleitlager aus iglidur® D als Alternative zu iglidur® J an.

Maximale Feuchtigkeitsaufnahme
bei +23 °C/50 % r. F. 0,3 Gew.-%
max. Wasseraufnahme 1,1 Gew.-%

Tabelle 06: Feuchtigkeitsaufnahme von iglidur® D
Einfluss der Feuchtigkeitsaufnahme Abb. 10: Einfluss der Feuchtigkeitsaufnahme

X = Feuchtigkeitsaufnahme [Gew.-%]
Y = Reduzierung Innen-ø [%]

Feuchtigkeitsaufnahme

Die Feuchtigkeitsaufnahme von iglidur® J-Gleitlagern beträgt im Normalklima etwa 0,3 %. Die Sättigungsgrenze im Wasser liegt bei 1,1 %. Diese geringe Feuchtigkeitsaufnahme erlaubt auch den Einsatz in nasser Umgebung.

Durchmesser
d1 [mm]
Welle h9
[mm]
iglidur® D
E10 [mm]
Gehäuse H7
[mm]
bis 3 0 - 0,025 +0,014 +0,054 0 +0,010
> 3 bis 6 0 - 0,030 +0,020 +0,068 0 +0,012
> 6 bis 10 0 - 0,036 +0,025 +0,083 0 +0,015
> 10 bis 18 0 - 0,043 +0,032 +0,102 0 +0,018
> 18 bis 30 0 - 0,052 +0,040 +0,124 0 +0,021
> 30 bis 50 0 - 0,062 +0,050 +0,150 0 +0,025
> 50 bis 80 0 - 0,074 +0,060 +0,180 0 +0,030
> 80 bis 120 0 - 0,087 +0,072 +0,212 0 +0,035
> 120 bis 180 0 - 0,100 +0,085 +0,245 0 +0,040

Tabelle 07: Wichtige Toleranzen nach ISO 3547-1 nach dem Einpressen

Einbautoleranzen

iglidur® D-Gleitlager sind Standardlager für Wellen mit h-Toleranz (empfohlen mindestens h9).

Die Lager sind ausgelegt für das Einpressen in eine H7-tolerierte Aufnahme. Nach dem Einbau in eine Aufnahme mit Nennmaß stellt sich der Innendurchmesser der Lager mit E10-Toleranz selbständig ein.