Allgemeine Eigenschaften | Einheit | iglidur® A200 | Prüfmethode |
Dichte | g/cm³ | 1,14 | |
Farbe | weiß | ||
max. Feuchtigkeitsaufnahme bei 23°C/50% r. F. | Gew.-% | 1,5 | DIN 53495 |
max. Wasseraufnahme | Gew.-% | 7,6 | |
Gleitreibwert, dynamisch, gegen Stahl | µ | 0,10 - 0,40 | |
pv-Wert, max. (trocken) | MPa x m/s | 0,09 | |
Mechanische Eigenschaften | |||
Biege-E-Modul | MPa | 2.500 | DIN 53457 |
Biegefestigkeit bei 20°C | MPa | 116 | DIN 53452 |
Druckfestigkeit | MPa | 54 | |
maximal empfohlene Flächenpressung (20°C) | MPa | 18 | |
Shore-D-Härte | 81 | DIN 53505 | |
Physikalische und thermische Eigenschaften | |||
obere langzeitige Anwendungstemperatur | °C | +80 | |
obere kurzzeitige Anwendungstemperatur | °C | +170 | |
untere Anwendungstemperatur | °C | -40 | |
Wärmeleitfähigkeit | [W/m x K] | 0,24 | ASTM C 177 |
Wärmeausdehnungskoeffizient (bei 23°C) | [K-1 x 10-5] | 10 | DIN 53752 |
Elektrische Eigenschaften | |||
spezifischer Durchgangswiderstand | Ωcm | > 1013 | DIN IEC 93 |
Oberflächenwiderstand | Ω | > 1012 | DIN 53482 |
Gleitlager aus iglidur® A200 sind für den Einsatz im direkten Kontakt mit Lebensmitteln geeignet. Sie sind daher die ideale Lösung für Lagerstellen an Maschinen für die Nahrungsmittelindustrie, den medizinischen Gerätebau, für Haushaltskleingeräte unter anderem.
Ferner zeichnet sich iglidur® A200 aus durch sein Einbettungsvermögen von Schmutz und durch ruhiges Laufverhalten. Die hohe Abriebfestigkeit, die Schmutzunempfindlichkeit und die Fähigkeit zum Trockenlauf erlauben, auf die sonst üblichen, aufwendigen Kapselungen von geschmierten Lagern zu verzichten.
Die maximal empfohlene Flächenpressung stellt einen
mechanischen Werkstoffkennwert dar. Rückschlüsse
auf die Tribologie können daraus nicht gezogen werden.
Mit steigenden Temperaturen nimmt die Druckfestigkeit
von iglidur® A200-Gleitlagern ab. Abb. 02 verdeutlicht
diesen Zusammenhang.
Abb. 03 zeigt die elastische Verformung von iglidur® A200
bei radialen Belastungen. Unter der maximal empfohlenen
Flächenpressung von 18 MPa beträgt die Verformung
weniger als 2 %. Eine plastische Verformung kann bis zu
dieser radialen Belastung
vernachlässigt werden. Sie ist
jedoch auch von der Dauer der Einwirkung abhängig.
m/s | rotierend | oszillierend | linear |
dauerhaft | 0,8 | 0,6 | 2 |
kurzzeitig | 1,5 | 1,1 | 3 |
iglidur® A200 ist für niedrige Gleitgeschwindigkeiten entwickelt worden. Im Trockenlauf sind bei Dauereinsatz maximal 0,8 m/s (rotierend) bzw. 2 m/s (linear) zugelassen. Diese angegebenen Werte geben die Grenzen an, bei denen es aufgrund von Reibungswärme zum Anstieg bis zur dauerhaft zulässigen Temperatur kommt. In der Praxis lassen sich aufgrund von Wechselwirkungen diese Grenzwerte nicht immer erreichen.
iglidur® A200 | Anwendungstemperatur |
untere | - 40 °C |
obere, langzeitig | + 80 °C |
obere, kurzzeitig | + 170 °C |
zus. axial zu sichern ab | + 50 °C |
Die kurzzeitige zulässige Höchsttemperatur beträgt +170 °C.
Mit steigenden Temperaturen nimmt die Druckfestigkeit von
iglidur® A200-Gleitlagern ab. Abb. 02 verdeutlicht diesen
Zusammenhang. Die im Lagersystem
herrschenden Temperaturen
haben
auch Einfluss auf den Lagerverschleiß. Eine zusätzliche Sicherung wird bei Temperaturen höher
als +50 °C erforderlich.
Der Reibwert ändert sich ebenso wie die Verschleißfestigkeit mit zunehmender Belastung (Abb. 04 und 05).
iglidur® A200 | trocken | Fett | Öl | Wasser |
Reibwerte µ | 0,1 - 0,4 | 0,09 | 0,04 | 0,04 |
Die Abb. 06 und 07 zeigen Testergebnisse mit unterschiedlichen Wellenwerkstoffen, die mit Gleitlagern aus iglidur® A200 durchgeführt worden sind. Bei Schwenkbewegungen unter einer Belastung p = 2 MPa ist der Verschleiß von iglidur® A200-Gleitlagern höher als bei Rotationen unter gleicher Belastung. Hier bildet die Welle aus St37 die positive Ausnahme.
Medium | Beständigkeit |
Alkohole | + bis 0 |
Kohlenwasserstoffe | + |
Fette, Öle, nicht additiviert | + |
Kraftstoffe | + |
verdünnte Säuren | 0 bis - |
starke Säuren | - |
verdünnte Basen | + |
starke Basen | 0 |
spezifischer Durchgangswiderstand | > 1013 Ωcm |
Oberflächenwiderstand | > 1012 Ω |
iglidur® A200-Gleitlager haben eine gute Beständigkeit
gegen Reinigungsmittel, Fette,
Öle, Laugen und schwache
Säuren.
Gleitlager aus iglidur® A200 sind strahlenbeständig bis zu einer Strahlungsintensität von 1 x 104 Gy. Höhere Strahlungen greifen den Werkstoff an und können dazu führen, dass wichtige mechanische Eigenschaften verloren gehen.
iglidur® A200-Gleitlager sind gegen UV-Strahlen beständig.
Im Vakuum können iglidur® A200-Gleitlager aufgrund der
hohen Feuchtigkeitsaufnahme nur mit Einschränkungen
eingesetzt werden.
iglidur® A200-Gleitlager sind elektrisch isolierend.
Maximale Feuchtigkeitsaufnahme | |
---|---|
bei +23 °C/50 % r. F. | 1,5 Gew.-% |
max. Wasseraufnahme | 7,6 Gew.-% |
Die Feuchtigkeitsaufnahme von iglidur® A200-Gleitlagern beträgt im Normalklima etwa 1,5 %. Die Sättigungsgrenze im Wasser liegt bei 7,6 %. Dies muss bei entsprechenden Einsatzbedingungen berücksichtigt werden.
Durchmesser d1 [mm] |
Welle h9 [mm] |
iglidur® A200 D11 [mm] |
Gehäuse H7 [mm] |
bis 3 | 0 - 0,025 | +0,020 +0,080 | 0 +0,010 |
> 3 bis 6 | 0 - 0,030 | +0,030 +0,105 | 0 +0,012 |
> 6 bis 10 | 0 - 0,036 | +0,040 +0,130 | 0 +0,015 |
> 10 bis 18 | 0 - 0,043 | +0,050 +0,160 | 0 +0,018 |
> 18 bis 30 | 0 - 0,052 | +0,065 +0,195 | 0 +0,021 |
> 30 bis 50 | 0 - 0,062 | +0,080 +0,240 | 0 +0,025 |
iglidur® A200-Gleitlager sind Standardlager für Wellen mit
h-Toleranz (empfohlen mindesten s h9).
Die Lager sind ausgelegt für das Einpressen in eine
H7-tolerierte Aufnahme. Nach dem Einbau in eine Aufnahme
mit Nennmaß stellt sich der Innendurchmesser der Lager
mit D11-Toleranz selbständig ein. Bei bestimmten Abmessungen weicht die
Toleranz in Abhängigkeit von der Wandstärke hiervon ab
(siehe Lieferprogramm).