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iglidur H1 Gleitlager sind speziell für den Einsatzunter extremen Umgebungsbedingungen entwickelt worden. Die Stärken sind die extremhohe Verschleißfestigkeit und die hervorragenden Reibwerte auch in Anwendungen, in denen die Lager erhöhten Temperaturen bzw. aggressiven Medien ausgesetzt sind. iglidur H1 Gleitlager können vollkommen schmierungsfrei eingesetzt werden; bei Einsatz im Nassbereich kann das umgebende Medium als zusätzliches Schmiermittel wirken.
| Technisch beschreibende Eigenschaften | ||
|---|---|---|
| Verschleißfestigkeit bei +23 °C | - 🟧 🟧 🟧 🟧 🟧 + | Mehr Informationen zur Verschleißfestigkeit |
| Verschleißfestigkeit bei +90 °C | - 🟧 🟧 🟧 🟧 🟧 + | |
| Verschleißfestigkeit bei +150 °C | - 🟧 🟧 🟧 🟧 🟧 + | |
| Gleiteigenschaft | - 🟧 🟧 🟧 🟧 ⬜️ + | Reibwert, dynamisch, gegen Stahl: µ 0,06 – 0,20 |
| Verschleißfestigkeit unter Wasser | - 🟧 🟧 🟧 🟧 ⬜️ + | |
| Medienbeständigkeit | - 🟧 🟧 🟧 🟧 🟧 + | Mehr Informationen zur Medienbeständigkeit |
| Resistenz gegen Kantenpressung | - 🟧 🟧 ⬜️ ⬜️ ⬜️ + | |
| Stoß- und Schlagresistenz | - 🟧 🟧 ⬜️ ⬜️ ⬜️ + | |
| Schmutzresistenz | - 🟧 🟧 ⬜️ ⬜️ ⬜️ + |
| Allgemeine Eigenschaften | Einheit | iglidur® H1 | Prüfmethode |
|---|---|---|---|
| Dichte | g/cm³ | 1,53 | |
| Farbe | cremeweiß | ||
| max. Feuchtigkeitsaufnahme bei 23°C/50% r. F. | Gew.-% | 0,1 | DIN 53495 |
| max. Wasseraufnahme | Gew.-% | 0,3 | |
| Gleitreibwert, dynamisch, gegen Stahl | µ | 0,06 - 0,20 | |
| pv-Wert, max. (trocken) | MPa x m/s | 0,8 | |
| Mechanische Eigenschaften | |||
| Biege-E-Modul | MPa | 2800 | DIN 53457 |
| Biegefestigkeit bei 20°C | MPa | 55 | DIN 53452 |
| Druckfestigkeit | MPa | 78 | |
| maximal empfohlene Flächenpressung (20°C) | MPa | 80 | |
| Shore-D-Härte | 77 | DIN 53505 | |
| [b]Physikalische und thermische Eigenschaften [/b] | |||
| obere langzeitige Anwendungstemperatur | °C | +200 | |
| obere kurzzeitige Anwendungstemperatur | °C | +240 | |
| untere Anwendungstemperatur | °C | -40 | |
| Wärmeleitfähigkeit | [W/m x K] | 0,24 | ASTM C 177 |
| Wärmeausdehnungskoeffizient (bei 23°C) | K-1 x 10-5 | 6 | DIN 53752 |
| Elektrische Eigenschaften | |||
| spezifischer Durchgangswiderstand | Ωcm | > 1012 | DIN IEC 93 |
| Oberflächenwiderstand | Ω | > 1011 | DIN 53482 |
iglidur H1 ist ein sehr temperaturbeständiger Werkstoff. Die im Lagersystem herrschenden Temperaturen haben auch Einfluss auf den Lagerverschleiß. Mit steigenden Temperaturen nimmt der Verschleiß zu. Speziell bei iglidur H1 fällt dieser Anstieg jedoch sehr gering aus. Eine zusätzliche Sicherung wird bei Temperaturen höher als +80 °C erforderlich.
| iglidur H1 | Anwendungstemperatur |
|---|---|
| untere | - 40 °C |
| obere, langzeitig | + 200 °C |
| obere, kurzzeitig | + 240 °C |
| zus. axial zu sichern ab | + 80 °C |
Aufgrund der hervorragenden Reibwerte sind mit iglidur H1 Gleitlagern im Trockenlauf rotierend Gleitgeschwindigkeiten bis 2 m/s möglich. Linear sind bis zu 5 m/s realisierbar. Die in der Tabelle angegebenen Geschwindigkeiten sind Grenzwerte für geringste Lagerlasten. Bei höheren Belastungen sinkt aufgrund der Begrenzungen durch den pv-Wert die zulässige Geschwindigkeit mit der Höhe der Last.
| m/s | rotierend | oszillierend | linear |
|---|---|---|---|
| dauerhaft | 2,0 | 1,0 | 5,0 |
| kurzzeitig | 2,5 | 1,5 | 7,0 |

Abb. 01: Zulässige pv-Werte für iglidur H1 Gleitlager mit 1 mm Wandstärke im Trockenlauf gegen eine Stahlwelle, bei +20 °C, eingebaut in ein Stahlgehäuse
X = Gleitgeschwindigkeit [m/s]
Y = Belastung [MPa]
Die maximal empfohlene Flächenpressung stellt einen mechanischen Werkstoffkennwert dar. Rückschlüsse auf die Tribologie können daraus nicht gezogen werden. Mit steigenden Temperaturen nimmt die Druckfestigkeit von iglidur H1-Gleitlagern ab. Abb. 02 verdeutlicht diesen Zusammenhang. Abb. 03 zeigt die elastische Verformung von iglidur H1 bei radialen Belastungen. Unter den iglidur H-Werkstoffen ist iglidur H1 der Werkstoff mit der größten Elastizität. Dies ist bei Anwendungen mit hohen Flächenpressungen oder Kantenlasten zu berücksichtigen.
Der Reibwert ändert sich ebenso wie die Verschleißfestigkeit mit zunehmender Belastung und Gleitgeschwindigkeit (Abb. 04 und 05).
Reibwerte für iglidur H1 gegen Stahl (Ra = 1 µm, 50 HRC):
| iglidur H1 | trocken | Fett | Öl | Wasser |
|---|---|---|---|---|
| Reibwerte µ | 0,06 - 0,2 | 0,09 | 0,04 | 0,04 |
Abb. 06 und 07 zeigen einen Auszug der Ergebnisse von Tests mit unterschiedlichen Wellenwerkstoffen, die mit Gleitlagern aus iglidur H1 im igus Labor durchgeführt worden sind. Gleitlager aus iglidur H1 zeigen sowohl im Rotations- als auch im Schwenkbetrieb hervorragendes Verschleißverhalten in Kombination mit unterschiedlichsten Wellenmaterialien. Speziell auf V2A-Wellen erzielt iglidur H1 sowohl in Rotation als auch im Schwenkbetrieb sehr niedrige Verschleißraten. Auch auf hartanodisierten Aluminiumwellen besitzen iglidur H1 Gleitlager in rotierenden Anwendungen bei niedrigen bis mittleren Lasten hohe Lebensdauern.
iglidur H1 Gleitlager haben eine gute Beständigkeit gegen Chemikalien. Daher können sogar Chemikalien als Schmierstoff wirken. Nicht beständig sind iglidur H1 Gleitlager gegen heiße, oxydierende Säuren und einige andere besonders agressive Chemikalien.
+ beständig 0 bedingt beständig - nicht beständig
Alle Angaben bei Raumtemperatur [20 °C]
| Medium | Beständigkeit |
|---|---|
| Alkohole | + |
| Kohlenwasserstoffe | + |
| Fette, Öle, nicht additiviert | + |
| Kraftstoffe | + |
| verdünnte Säuren | + bis 0 |
| starke Säuren | + bis - |
| verdünnte Basen | + |
| starke Basen | + bis - |

Abb. 10: Einfluss der Feuchtigkeitsaufnahme
X = Feuchtigkeitsaufnahme [Gew.-%]
Y = Reduzierung Innen-ø [%]
Die Feuchtigkeitsaufnahme von iglidur H1- Gleitlagern beträgt im Normalklima ca. 0,1 Gew.-%. Die Sättigungsgrenze im Wasser liegt bei 0,3 Gew.-%. Daher ist iglidur H1 sehr gut geeignet für den Einsatz in nasser Umgebung.
| Maximale Feuchtigkeitsaufnahme | |
|---|---|
| bei +23 °C/50 % r. F. | 0,1 Gew.-% |
| max. Wasseraufnahme | 0,3 Gew.-% |
iglidur H1-Gleitlager sind elektrisch isolierend.
| Elektrische Eigenschaften | |
|---|---|
| spezifischer Durchgangswiderstand | > 1012 Ωcm |
| Oberflächenwiderstand | > 1011 Ω |
iglidur H1 Gleitlager sind Einpressbuchsen für Wellen mit h-Toleranz (empfohlen mindestens h9).
Die Lager sind ausgelegt für das Einpressen in eine H7-tolerierte Aufnahme. Nach dem Einbau in eine Aufnahme mit Nennmaß stellt sich der Innendurchmesser der Lager mit F10-Toleranz selbständig ein. Bei bestimmten Abmessungen weicht die Toleranz in Abhängigkeit von der Wandstärke hier von ab (siehe Lieferprogramm).
| Durchmesser d1 [mm] | Welle h9 [mm] | iglidur H1 Gleitlager F10 [mm] | Gehäuse H7 [mm] |
|---|---|---|---|
| bis 3 | 0 - 0,025 | +0,006 +0,046 | 0 +0,010 |
| > 3 bis 6 | 0 - 0,030 | +0,010 +0,058 | 0 +0,012 |
| > 6 bis 10 | 0 - 0,036 | +0,013 +0,071 | 0 +0,015 |
| > 10 bis 18 | 0 - 0,043 | +0,016 +0,086 | 0 +0,018 |
| > 18 bis 30 | 0 - 0,052 | +0,020 +0,104 | 0 +0,021 |
| > 30 bis 50 | 0 - 0,062 | +0,025 +0,125 | 0 +0,025 |
| > 50 bis 80 | 0 - 0,074 | +0,030 +0,150 | 0 +0,030 |
| > 80 bis 120 | 0 -0,087 | +0,036 +0,176 | 0 + 0,035 |
| > 120 bis 180 | +0,100 +0 | +0,043 +0,203 | 0 +0,040 |
Beständig bis zu einer Strahlungsintensität von 2 x 102 Gy.
iglidur H1-Gleitlager sind gegen UV-Strahlen nur bedingt beständig. Unter Einfluss der Witterung wird die Oberfläche von iglidur H1 rauer, der Verschleiß nimmt zu. Daher ist der Einsatz von iglidur H1-Gleitlagern, die unmittelbar der Witterung ausgesetzt sind, im Einzelfall zu prüfen.
Bei einem Einsatz im Vakuum ist zu berücksichtigen, dass die – wenn auch nur geringen – Wasserbestandteile ausgasen. Der Einsatz im Vakuum ist grundsätzlich möglich.


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