Allgemeine Eigenschaften | Einheit | iglidur® H1 | Prüfmethode |
Dichte | g/cm³ | 1,53 | |
Farbe | cremeweiß | ||
max. Feuchtigkeitsaufnahme bei 23°C/50% r. F. | Gew.-% | 0,1 | DIN 53495 |
max. Wasseraufnahme | Gew.-% | 0,3 | |
Gleitreibwert, dynamisch, gegen Stahl | µ | 0,06 - 0,20 | |
pv-Wert, max. (trocken) | MPa x m/s | 0,8 | |
Mechanische Eigenschaften | |||
Biege-E-Modul | MPa | 2800 | DIN 53457 |
Biegefestigkeit bei 20°C | MPa | 55 | DIN 53452 |
Druckfestigkeit | MPa | 78 | |
maximal empfohlene Flächenpressung (20°C) | MPa | 80 | |
Shore-D-Härte | 77 | DIN 53505 | |
Physikalische und thermische Eigenschaften | |||
obere langzeitige Anwendungstemperatur | °C | +200 | |
obere kurzzeitige Anwendungstemperatur | °C | +240 | |
untere Anwendungstemperatur | °C | -40 | |
Wärmeleitfähigkeit | [W/m x K] | 0,24 | ASTM C 177 |
Wärmeausdehnungskoeffizient (bei 23°C) | [K-1 x 10-5] | 6 | DIN 53752 |
Elektrische Eigenschaften | |||
spezifischer Durchgangswiderstand | Ωcm | > 1012 | DIN IEC 93 |
Oberflächenwiderstand | Ω | > 1011 | DIN 53482 |
iglidur® H1 Gleitlager sind speziell für den Einsatz
unter extremen Umgebungsbedingungen
entwickelt worden. Die Stärken sind die extrem
hohe Verschleißfestigkeit und die hervorragenden
Reibwerte auch in Anwendungen, in denen
die Lager erhöhten Temperaturen bzw. aggressiven
Medien ausgesetzt sind. iglidur® H1 Gleitlager
können vollkommen schmierungsfrei eingesetzt
werden; bei Einsatz im Nassbereich
kann das umgebende Medium als zusätzliches
Schmiermittel wirken.
Die maximal empfohlene Flächenpressung stellt einen
mechanischen Werkstoffkennwert dar. Rückschlüsse auf
die Tribologie können daraus nicht gezogen werden. Mit
steigenden Temperaturen nimmt die Druckfestigkeit von
iglidur® H1-Gleitlagern ab. Abb. 02 verdeutlicht diesen
Zusammenhang.
Abb. 03 zeigt die elastische Verformung von iglidur® H1 bei
radialen Belastungen. Unter den iglidur® H-Werkstoffen
ist iglidur® H1 der Werkstoff mit der größten Elastizität.
Dies ist bei Anwendungen mit hohen Flächenpressungen
oder Kantenlasten zu berücksichtigen.
m/s | rotierend | oszillierend | linear |
dauerhaft | 2 | 1,0 | 5 |
kurzzeitig | 2,5 | 1,5 | 7 |
Aufgrund der hervorragenden Reibwerte sind mit iglidur® H1- Gleitlagern im Trockenlauf rotierend Gleitgeschwindigkeiten bis 2 m/s möglich. Linear sind bis zu 5 m/s realisierbar. Die in Tabelle 02 angegebenen Geschwindigkeiten sind Grenzwerte für geringste Lagerlasten. Bei höheren Belastungen sinkt aufgrund der Begrenzungen durch den pv- Wert die zulässige Geschwindigkeit mit der Höhe der Last.
iglidur® H1 | Anwendungstemperatur |
untere | - 40 °C |
obere, langzeitig | + 200 °C |
obere, kurzzeitig | + 240 °C |
zus. axial zu sichern ab | + 80 °C |
iglidur® H1 ist ein sehr temperaturbeständiger Werkstoff. Die im Lagersystem herrschenden Temperaturen haben auch Einfluss auf den Lagerverschleiß. Mit steigenden Temperaturen nimmt der Verschleiß zu. Speziell bei iglidur® H1 fällt dieser Anstieg jedoch sehr gering aus. Eine zusätzliche Sicherung wird bei Temperaturen höher als +80 °C erforderlich.
Der Reibwert ändert sich ebenso wie die Verschleißfestigkeit mit zunehmender Belastung und Gleitgeschwindigkeit (Abb. 04 und 05).
iglidur® H1 | trocken | Fett | Öl | Wasser |
Reibwerte µ | 0,06 - 0,2 | 0,09 | 0,04 | 0,04 |
Abb. 06 und 07 zeigen einen Auszug der Ergebnisse von
Tests mit unterschiedlichen Wellenwerkstoffen, die mit
Gleitlagern aus iglidur® H1 im igus®-Labor durchgeführt
worden sind.
Gleitlager aus iglidur® H1 zeigen sowohl im Rotations- als
auch im Schwenkbetrieb hervorragendes Verschleißverhalten
in Kombination mit unterschiedlichsten Wellenmaterialien.
Speziell auf V2A-Wellen erzielt iglidur® H1 sowohl in Rotation
als auch im Schwenkbetrieb sehr niedrige Verschleißraten.
Auch auf hart-coatierten Aluminiumwellen besitzen iglidur® H1
Gleitlager in rotierenden Anwendungen bei niedrigen bis
mittleren Lasten hohe Lebensdauern.
Medium | Beständigkeit |
Alkohole | + |
Kohlenwasserstoffe | + |
Fette, Öle, nicht additiviert | + |
Kraftstoffe | + |
verdünnte Säuren | + bis 0 |
starke Säuren | + bis - |
verdünnte Basen | + |
starke Basen | + bis - |
spezifischer Durchgangswiderstand | > 1012 Ωcm |
Oberflächenwiderstand | > 1011 Ω |
iglidur® H1-Gleitlager haben eine gute Beständigkeit gegen Chemikalien. Daher können sogar Chemikalien als Schmierstoff wirken. Nicht beständig sind iglidur® H1 Gleitlager gegen heiße, oxydierende Säuren und einige andere besonders agressive Chemikalien.
Beständig bis zu einer Strahlungsintensität von 2 x 102 Gy.
iglidur® H1-Gleitlager sind gegen UV-Strahlen nur bedingt beständig. Unter Einfluss der Witterung wird die Oberfläche von iglidur® H1 rauer, der Verschleiß nimmt zu. Daher ist der Einsatz von iglidur® H1-Gleitlagern, die unmittelbar der Witterung ausgesetzt sind, im Einzelfall zu prüfen.
Bei einem Einsatz im Vakuum ist zu berücksichtigen, dass
die – wenn auch nur geringen – Wasserbestandteile
ausgasen. Der Einsatz im Vakuum ist grundsätzlich möglich.
Maximale Feuchtigkeitsaufnahme | |
---|---|
bei +23 °C/50 % r. F. | 0,1 Gew.-% |
max. Wasseraufnahme | 0,3 Gew.-% |
Die Feuchtigkeitsaufnahme von iglidur® H1- Gleitlagern beträgt im Normalklima ca. 0,1 Gew.-%. Die Sättigungsgrenze im Wasser liegt bei 0,3 Gew.-%. Daher ist iglidur® H1 sehr gut geeignet für den Einsatz in nasser Umgebung.
Durchmesser d1 [mm] |
Welle h9 [mm] |
iglidur® H1 F10 [mm] |
Gehäuse H7 [mm] |
bis 3 | 0 - 0,025 | +0,006 +0,046 | 0 +0,010 |
> 3 bis 6 | 0 - 0,030 | +0,010 +0,058 | 0 +0,012 |
> 6 bis 10 | 0 - 0,036 | +0,013 +0,071 | 0 +0,015 |
> 10 bis 18 | 0 - 0,043 | +0,016 +0,086 | 0 +0,018 |
> 18 bis 30 | 0 - 0,052 | +0,020 +0,104 | 0 +0,021 |
> 30 bis 50 | 0 - 0,062 | +0,025 +0,125 | 0 +0,025 |
> 50 bis 80 | 0 - 0,074 | +0,030 +0,150 | 0 +0,030 |
iglidur® H1-Gleitlager sind Einpressbuchsen für Wellen mit
h-Toleranz (empfohlen mindestens h9).
Die Lager sind ausgelegt für das Einpressen in eine
H7-tolerierte Aufnahme. Nach dem Einbau in eine Aufnahme
mit Nennmaß stellt sich der Innendurchmesser der Lager
mit F10-Toleranz selbständig ein.
Bei bestimmten Abmessungen weicht die Toleranz in Abhängigkeit von der Wandstärke hier von ab (siehe Lieferprogramm).