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Allgemeine Eigenschaften | Einheit | iglidur® RW370 | Prüfmethode |
Dichte | g/cm³ | 1,34 | DIN EN ISO 1183–1 |
Farbe | beige | ||
Max. Feuchtigkeitsaufnahme bei 23°C/50% r. F. | Gew.-% | 0,25 | ISO 175 |
Max. Wasseraufnahme | Gew.-% | 1,2 | ISO 62 |
Reibwert, dynamisch, gegen Stahl | µ | 0,13 - 0,17 | |
pv-Wert, max. (trocken) | MPa · m/s | 1,20 | |
Mechanische Eigenschaften | |||
Biege-E-Modul | MPa | 2.997 | DIN EN ISO 178 |
Biegefestigkeit bei +20°C | MPa | 100 | DIN EN ISO 178 |
Druckfestigkeit | MPa | 129 | |
Max. empfohlene Flächenpressung (+20°C) | MPa | 75 | |
Shore-D-Härte | 80 | DIN 53505 | |
Physikalische und thermische Eigenschaften | |||
Obere Anwendungstemperatur langzeitig | °C | +170 | |
Obere Anwendungstemperatur kurzzeitig | °C | +190 | |
Untere Anwendungstemperatur | °C | -50 | |
Wärmeleitfähigkeit | [W/m · K] | 0,22 | ASTM C 177 |
Wärmeausdehnungskoeffizient (bei +23°C) | [K-1 · 10-5] | 5 | DIN 53752 |
Elektrische Eigenschaften | |||
Spezifischer Durchgangswiderstand | Ωcm | > 1012 | DIN IEC 93 |
Oberflächenwiderstand | Ω | > 1012 | DIN 53482 |
iglidur® RW370 wurde speziell für die hohen Brandschutzanforderungen in der Bahntechnik entwickelt. Es erfüllt daher die Anforderungen der DIN EN 45545. Gleitlager aus iglidur® RW370 werden in der Bahntechnik vor allem in Türsystemen, Sitzverstellungen und -gelenken, sowie Scharnieren verwendet.
Mit steigenden Temperaturen nimmt die Druckfestigkeit von iglidur® RW370-Gleitlagern ab. Abb. 02 verdeutlicht diesen Zusammenhang. Die maximal empfohlene Flächenpressung stellt einen mechanischen Werkstoffkennwert dar. Rückschlüsse auf die Tribologie können daraus nicht gezogen werden.
Abb. 03 zeigt die elastische Verformung von iglidur® RW370 bei radialen Belastungen. Eine mögliche plastische Verformung ist unter anderem von der Dauer der Einwirkung abhängig.
m/s | rotierend | oszillierend | linear |
langzeitig | 0,9 | 0,6 | 2,5 |
kurzzeitig | 1,0 | 0,8 | 2,6 |
Auch wenn die typischen Anwendungsbereiche für iglidur® RW370-Gleitlager eher im Aussetzbetrieb zu sehen sind, so sind die maximal erreichbaren Geschwindigkeiten je nach Bewegungsart doch beachtlich. Die in Tabelle 03 angegebenen Geschwindigkeiten sind Grenzwerte für geringste Lagerlasten. Bei höheren Belastungen sinkt aufgrund der Begrenzungen durch den pv-Wert die zulässige Geschwindigkeit mit der Höhe der Last.
iglidur® RW370 | Anwendungstemperatur |
untere | -50°C |
obere, langzeitig | +170°C |
obere, kurzzeitig | +190°C |
zus. axial zu sichern ab | +120°C |
Die kurzzeitige zulässige Höchsttemperatur beträgt +190 °C und erlaubt damit den Einsatz von iglidur® RW370-Gleitlagern auch in allen Anwendungen mit erhöhten Umgebungstemperaturen. Mit steigenden Temperaturen nimmt die Druckfestigkeit von iglidur® RW370-Gleitlagern ab. Bei Temperaturbetrachtungen muss die zusätzliche Reibungswärme im Lagersystem berücksichtigt werden. Bei Temperaturen über +120 °C ist eine zusätzliche Sicherung erforderlich.
Das sehr gute Reibwertniveau von iglidur® RW370 im
Trockenlauf sinkt mit der Geschwindigkeit bis zu einem
Wert von 1,1 m/s noch weiter ab. Abb. 04 zeigt diesen
Zusammenhang auf einer Stahlwelle. Ab einer Geschwindigkeit von 1,25 m/s steigt der Reibwert dagegen stark an, da hier die Belastungsgrenze des Werkstoffs erreicht wird.
iglidur® RW370 | trocken | Fett | Öl | Wasser |
Reibwerte µ | 0,13 - 0,17 | 0,09 | 0,04 | 0,04 |
Die Abb. 05 und 06 zeigen einen Auszug der Ergebnisse von Tests mit unterschiedlichen Wellenwerkstoffen, die mit Gleitlagern aus iglidur® RW370 durchgeführt wurden. Bei 0,3 m/s und 1 MPa Flächenpressung sind Wellen aus hartanodisiertem Aluminium und hartverchromtem Cf53 die geeignetsten Gleitpartner. Auch Wellen aus V2A oder X90 liefern gute Ergebnisse. Falls der von Ihnen vorgesehene Wellenwerkstoff in den hier vorgestellten Versuchsergebnissen nicht enthalten ist,sprechen Sie uns bitte an.
Chemiekalien | Beständigkeit |
Alkohole | + bis 0 |
Kohlenwasserstoffe | - |
Fette, Öle, nicht additiviert | + |
Kraftstoffe | + bis 0 |
verdünnte Säuren | + |
starke Säuren | - |
verdünnte Basen | + |
starke Basen | - |
Die Feuchtigkeitsaufnahme von iglidur® RW370-Gleitlagern im Normalklima liegt unter 0,25 Gew.-%. Die Sättigungsgrenze in Wasser liegt bei 1,2 Gew.-%.
Gleitlager aus iglidur® RW370 sind strahlenbeständig bis zu einer Strahlungsintensität von 3 · 10² Gy.
iglidur® RW370-Gleitlager verfärben sich unter dem Einfluss von UV-Strahlen. Härte, Druckfestigkeit und die Verschleißfestigkeit des Materials verändern sich jedoch nicht.
Im Vakuum gast vorhandene Feuchtigkeit aus. Wegen der geringen Wasseraufnahme ist jedoch ein Einsatz im Vakuum möglich.
Spezifischer Durchgangswiderstand | > 1012 Ωcm |
Oberflächenwiderstand | > 1012 Ω |
Ø d1 [mm] | Gehäuse H7 [mm] | Gleitlager F10 [mm] | Welle h9 [mm] |
bis 3 | +0,000 +0,010 | +0,006 +0,046 | -0,025 +0,000 |
> 3 bis 6 | +0,000 +0,012 | +0,010 +0,058 | -0,030 +0,000 |
> 6 bis 10 | +0,000 +0,015 | +0,013 +0,071 | -0,036 +0,000 |
> 10 bis 18 | +0,000 +0,018 | +0,016 +0,086 | -0,043 +0,000 |
> 18 bis 30 | +0,000 +0,021 | +0,020 +0,104 | -0,052 +0,000 |
> 30 bis 50 | +0,000 +0,025 | +0,025 +0,125 | -0,062 +0,000 |
> 50 bis 80 | +0,000 +0,030 | +0,030 +0,150 | -0,074 +0,000 |
> 80 bis 120 | +0,000 +0,035 | +0,036 +0,176 | -0,087 +0,000 |
> 120 bis 180 | +0,000 +0,040 | +0,043 +0,203 | +0,000 +0,100 |
iglidur® RW370-Gleitlager sind Standardlager für Wellen mit h-Toleranz (empfohlen mindestens h9). Die Lager sind ausgelegt für das Einpressen in eine H7-tolerierte Aufnahme. Nach dem Einbau in eine Aufnahme mit Nennmaß stellt sich der Innendurchmesser der Lager mit F10-Toleranz selbständig ein. Bei bestimmten Abmessungen weicht die Toleranz in Abhängigkeit von der Wandstärke hiervon ab (siehe Lieferprogramm).