Lösung
Die für die Umsetzung verantwortlichen Liebherr-Konstrukteure fragten eine Energiezuführung bei igus an. Die Antwort von igus: Zwei Energieketten werden um das Hubbein herum verlegt und über einen Mitnehmer verbunden. So entsteht ein sehr robustes, unter Extrembedingungen bewährtes Energieführungssystem mit geringem Platzbedarf und einem Drehradius von 900 Grad. Da diese Idee in der Praxis noch nicht nie umgesetzt wurde, erteilte Liebherr zunächst den Engineering-Auftrag an igus, das System im Maßstab 1:5 zu bauen und umfassend zu testen. Nach erfolgreichem Abschluss folgten weitere Tests in Originialgröße im eigenen Prüflabor.
Das finale System, das bei igus als „Multi-Rotation-Modul“ oder „RBR“ bezeichnet wird, besteht aus zwei
Energieketten vom Typ E4.1 mit einer Breite, beziehungsweise in diesem Fall Höhe, von 650 Millimetern und einer Breite von 108 Millimetern. Die untere Kette ist 33,90 m lang, die obere 23 m. Die Ketten arbeiten gegenläufig und sind auf Rollen gelagert, die obere dreht frei. Für die Verbindung der beiden Ketten sorgen drei Mitnehmer. Als Leitungen kommen verschiedene Varianten aus dem
chainflex-Programm von igus zum Einsatz, die von Grund auf für bewegliche Anwendungen entwickelt wurden. Neben der Hauptstromversorgung und den nötigen Signalleitungen wurden auch Lichtwellenleiter für eine Kamera integriert, die dem Schiffskapitän den Blick auf den Arbeitsbereich des Krans ermöglichen. Die Leitungen sind 81 Meter lang, das komplette Energieführungssystem wurde von igus vormontiert, konfektioniert und als einbaufertiges System angeliefert – einschließlich der Stahlkonstruktion mit einem Außendurchmesser von 14,40 Metern.