Nach Eingabe Ihrer Postleitzahl nennen wir Ihnen sofort Ihren persönlichen igus® Berater.
Ungünstiger können die Einsatzbedingungen für Energiezuführungen kaum sein: Der Bauraum ist äußerst begrenzt, der Verfahrweg lang, die Reibwerte sehr hoch. Hinzu kommt eine extrem schwere Befüllung. Bei all dem müssen die Standzeiten stimmen, denn sonst fallen hohe Instandsetzungskosten an. Warum bei der Konstruktion eines ausziehbaren Schwerlast-transporters robuste Energieketten technisch und wirtschaftlich die erste Wahl sind, zeigt der folgende Beitrag.
Die Goldhofer AG ist Spezialist für robuste und intelligente Transportlösungen im Schwerlast- und Spezialtransport. In diser besonderen Anwendung wurde ein Schwerlasttransporter entwickelt, der für die Beförderung von Windkraftflügeln eingesetzt werden soll. Um selbst extrem lange Flügel von Windkraftanlagen selbst in schwer erreichbares Gelände transportieren zu können, hat die Sattelpritsche die Fähigkeit, sich dreifach auf eine Gesamtlänge von 62 m zu teleskopieren. Aufgrund der geschlossenen Ladefläche lässt es sich daneben auch als Universalfahrzeug mit einer Nutzlast von bis zu 38 t einsetzen. Um zu ermöglichen, dass sich die schweren Elektrik-, Brems- und Hydraulikleitungen sicher in den Innenröhren des Teleskopsystems abrollen, brauchte es eine Leitungslösung, die sich auf äußerst engem Bauraum, bei langem Verfahrweg und bei sehr hohen Reibwerten sowie einer schweren Befüllung auch auf lange Sicht zuverlässig einsetzen lässt. Gerade aufgrund der fehlenden Einsicht auf die Leitungslösung musste sich der Kunde voll und ganz auf die Funktionsfähigkeit und Standsicherheit der Energiekette verlassen können. Erschwerend kam hinzu, dass weitere Kräfte auf die Energiezuführung wirken können. Eine Röhre kann beim Auszug beispielsweise klemmen, sodass die Kette kurzfristig ruckartige Bewegungen aushalten muss. Zudem spielen auch die hohen Temperaturschwankungen, die in der Röhre je nach Jahreszeit zwischen mindestens -25 und + 50 °C liegen können, eine Rolle.
Die Lösung fanden die Projektverantwortlichen der Goldhofer AG schließlich in unseren Energieketten der E4.1 Serie. Die besonders robusten Energiezuführungen waren bereits bei der Entwicklung der Dreifach-Teleskoppritsche erste Wahl. Sie gewährleisten heute das sichere Abrollen aller Elektrik-, Brmes- und Hydraulikleitungen entlang des Teleskopsystems bis zum hinteren Teil der Sattelpritsche. Mit einer einzigen Energiekette ließ sich diese Länge von über 60 m allerdings nicht realisieren. Daher laufen zwei Energieketten mit unterschiedlich langen Verfahrwegen nebeneinander. Die längere Energiezuführung ist für die ersten beiden Hübe zuständig, also zwei Auszugslängen. Die kürzere Energiezuführung übernimmt den letzten Hub, sie liegt zudem in einer Wanne. Der Radius ist in beiden Fällen mit 150 mm gleich. Eines der technischen Merkmale der E4.1, das Konstruktionsprinzip des sogenannten Hintergriffs, sorgt für eine sehr hohe Stabilität und Standsicherheit. Die Energiekettenserie eignet sich damit insbesondere für hohe Lasten bei einer Vielzahl an Leitungen und Kabeln. Sie erreicht damit eine hohe Lebensdauer, senkt die Instandhaltungskosten auf ein Minimum und spart dem Kunden damit erhebliche Kosten. Das geräuscharme Kettensystem ist modular aufgebaut, wodurch selbst bei einer auftretenden Wartung ein einfaches Öffnen und Auswechseln von Leitungen einfach und kostensparend bewerkstelligt werden kann.
Die Befüllung sowie der lange Verfahrweg auf engstem Bauraum stellen hohe Anforderungen an die Energieketten, die komplett mit Leitungen belegt sind. Die sorgfältige Auslegung im Vorfeld hat sich gelohnt. Die erste Tour des Sattelpritschenaufliegers ist vollkommen problemlos verlaufen. Ein dänischer Schwertransport-Spezialist beförderte jetzt 55 m lange Rotorblätter von der Produktionsstätte zum Hafen, von wo aus die Flügel verschifft wurden. Kurven und Kreisverkehre stellten das Fahrzeug vor keine großen Herausforderungen. Eine wirtschaftliche und/oder technische Alternative zur Energiezuführung sah der Konstruktionsleiter in dem Fahrzeug nicht. Das Platzangebot ist mehr als begrenzt und es kommt auf jeden letzten Millimeter an. Trotzdem müssen die Standzeiten stimmen, da Ausfälle zu sehr teuren Reparaturkosten führen können. Und das gilt es auf jeden Fall zu vermeiden.