Allgemeine Eigenschaften | Einheit | iglidur® Q | Prüfmethode |
Dichte | g/cm³ | 1,40 | |
Farbe | schwarz | ||
max. Feuchtigkeitsaufnahme bei 23°C/50% r. F. | Gew.-% | 0,9 | DIN 53495 |
max. Wasseraufnahme | Gew.-% | 4,9 | |
Gleitreibwert, dynamisch, gegen Stahl | µ | 0,05 - 0,15 | |
pv-Wert, max. (trocken) | MPa x m/s | 0,55 | |
Mechanische Eigenschaften | |||
Biege-E-Modul | MPa | 4.500 | DIN 53457 |
Biegefestigkeit bei 20°C | MPa | 120 | DIN 53452 |
Druckfestigkeit | MPa | 89 | |
maximal empfohlene Flächenpressung (20°C) | MPa | 100 | |
Shore-D-Härte | 83 | DIN 53505 | |
Physikalische und thermische Eigenschaften | |||
obere langzeitige Anwendungstemperatur | °C | +135 | |
obere kurzzeitige Anwendungstemperatur | °C | +155 | |
untere Anwendungstemperatur | °C | -40 | |
Wärmeleitfähigkeit | [W/m x K] | 0,23 | ASTM C 177 |
Wärmeausdehnungskoeffizient (bei 23°C) | [K-1 x 10-5] | 5 | DIN 53752 |
Elektrische Eigenschaften | |||
spezifischer Durchgangswiderstand | Ωcm | > 1015 | DIN IEC 93 |
Oberflächenwiderstand | Ω | > 1012 | DIN 53482 |
iglidur® Q-Gleitlager wurden speziell für Extrembelastungen entwickelt. Unter hohen Belastungen gehört iglidur® Q zu den Werkstoffen, die mit Abstand die beste Verschleißfestigkeit unter den iglidur®-Werkstoffen aufweisen. Ab einer radialen Belastung von 25 MPa werden sogar Gleitlager aus dem hochabriebfesten iglidur® W300 übertroffen. Spezielle, im Material extrem fein verteilte Festschmierstoffe sorgen dafür, dass wartungsfreier Trockenlauf bei jeder Belastung gewährleistet ist.
Die maximal empfohlene Flächenpressung stellt einen mechanischen Werkstoffkennwert dar. Rückschlüsse auf die Tribologie können daraus nicht gezogen werden. Mit steigenden Temperaturen nimmt die Druckfestigkeit von iglidur® Q-Gleitlagern ab. Abb. 02 verdeutlicht diesen Zusammenhang.
iglidur® Q ist ein Werkstoff, der eingesetzt wird, wenn hohe pv-Werte durch hohe Belastungen erreicht werden. Abb. 03 zeigt die elastische Verformung von iglidur® Q bei radialen Belastungen. Unter der maximal empfohlenen Flächenpressung von 100 MPa beträgt die Verformung bei Raumtemperatur weniger als 3 %.
m/s | rotierend | oszillierend | linear |
dauerhaft | 1 | 0,7 | 5 |
kurzzeitig | 2 | 1,4 | 6 |
Unter extremen Radiallasten können iglidur® Q-Gleitlager die höchsten p x v-Werte erreichen, die im Trockenlauf mit iglidur®-Gleitlagern möglich sind. Obwohl iglidur® Q-Gleitlager die größten Vorteile bei hohen Belastungen und niedrigen Geschwindigkeiten haben, sind wegen der hervorragenden Reibwerte dieser Lager auch hohe Gleitgeschwindigkeiten möglich. Die in Tabelle 02 angegebenen Werte zeigen die Geschwindigkeiten, bei denen die Temperatur infolge von Reibung bis an den maximal zulässigen Wert ansteigt.
iglidur® Q | Anwendungstemperatur |
untere | - 40 °C |
obere, langzeitig | + 135 °C |
obere, kurzzeitig | + 155 °C |
zus. axial zu sichern ab | + 50 °C |
Gleitlager aus iglidur® Q behalten ihre exzellente Verschleißfestigkeit auch bei hohen Temperaturen. Eine zusätzliche Sicherung wird bei Temperaturen höher als +50 °C erforderlich. Auch ist zu beachten, dass der Reibwert temperaturabhängig ab ca. +100 °C stark ansteigt.
Viele trocken laufende Kunststoffgleitlager weisen mit steigenden Belastungen sinkende Reibwerte auf. iglidur® Q übertrifft in dieser Hinsicht die meisten iglidur®-Gleitlager noch einmal: unter hohen Belastungen bietet der Werkstoff hervorragende Reibwerte (Abb. 04 und 05).
iglidur® Q | trocken | Fett | Öl | Wasser |
Reibwerte µ | 0,05 - 0,15 | 0,09 | 0,04 | 0,04 |
Die Abb. 06 zeigt einen Auszug der Ergebnisse von Tests mit unterschiedlichen Wellenwerkstoffen, die mit Gleitlagern aus iglidur® Q durchgeführt worden sind. Ab 30 MPa zeigen sich die Stärken von iglidur® Hochlastwerkstoffen. Speziell iglidur® Q sticht hier hervor. Andere Hochlastwerkstoffe wie iglidur® Q2 und TX1 liegen im Verschleiß erst bei noch höheren Lasten ganz vorne. Auffällig ist bei iglidur® Q der gute Verschleiß auf vielen verschiedenen Wellenwerkstoffen.
Medium | Beständigkeit |
Alkohole | + bis 0 |
Kohlenwasserstoffe | + |
Fette, Öle, nicht additiviert | + |
Kraftstoffe | + |
verdünnte Säuren | 0 bis - |
starke Säuren | - |
verdünnte Basen | + |
starke Basen | 0 |
spezifischer Durchgangswiderstand | > 1015 Ωcm |
Oberflächenwiderstand | > 1012 Ω |
iglidur® Q-Gleitlager weisen eine sehr gute Beständigkeit
gegen Chemikalien auf. Sie besitzen eine exzellente Beständigkeit
gegen organische Lösungsmittel, Kraftstoffe, Öle
und Fette. Gegen schwache Säuren und schwache Laugen
ist der Werkstoff nur teilweise beständig.
Gleitlager aus iglidur® Q sind strahlenbeständig bis zu einer Strahlungsintensität von 3 x 102 Gy.
Die tribologischen Eigenschaften der iglidur® Q-Gleitlager bleiben unter Witterungseinflüssen weitgehend konstant. Es kommt jedoch zu einer geringfügigen Versprödung des Werkstoffs.
Bei Einsatz im Vakuum gast der eventuell vorhandene Feuchtegehalt aus. Deshalb sind nur trockene Lager aus iglidur® Q für Vakuum geeignet.
Gleitlager aus iglidur® Q sind elektrisch isolierend.
Maximale Feuchtigkeitsaufnahme | |
---|---|
bei +23 °C/50 % r. F. | 0,9 Gew.-% | max. Wasseraufnahme | 4,9 Gew.-% |
Die Feuchtigkeitsaufnahme von iglidur® Q-Gleitlagern beträgt im Normalklima etwa 0,9 %. Die Sättigungsgrenze im Wasser liegt bei 4,9 %. Dies muss bei entsprechenden Einsatzbedingungen berücksichtigt werden.
Durchmesser d1 [mm] |
Welle h9 [mm] |
iglidur® Q E10 [mm] |
Gehäuse H7 [mm] |
bis 3 | 0 - 0,025 | +0,014 +0,054 | 0 +0,010 |
> 3 bis 6 | 0 - 0,030 | +0,020 +0,068 | 0 +0,012 |
> 6 bis 10 | 0 - 0,036 | +0,025 +0,083 | 0 +0,015 |
> 10 bis 18 | 0 - 0,043 | +0,032 +0,102 | 0 +0,018 |
> 18 bis 30 | 0 - 0,052 | +0,040 +0,124 | 0 +0,021 |
> 30 bis 50 | 0 - 0,062 | +0,050 +0,150 | 0 +0,025 |
> 50 bis 80 | 0 - 0,074 | +0,060 +0,180 | 0 +0,030 |
> 80 bis 120 | 0 - 0,087 | +0,072 +0,212 | 0 +0,035 |
> 120 bis 180 | 0 - 0,100 | +0,085 +0,245 | 0 +0,040 |
iglidur® Q-Gleitlager sind Standardlager für Wellen mit
h-Toleranz (empfohlen mindestens h9).
Die Lager sind ausgelegt für das Einpressen in eine
H7-tolerierte Aufnahme. Nach dem Einbau in eine Aufnahme
mit Nennmaß stellt sich der Innendurchmesser der Lager
mit E10-Toleranz selbständig ein. Bei bestimmten Abmessungen weicht die Toleranz in Abhängigkeit von der Wandstärke hiervon ab (siehe Lieferprogram).