Allgemeine Eigenschaften | Einheit | iglidur® A180 | Prüfmethode |
Dichte | g/cm³ | 1,46 | |
Farbe | weiß | ||
max. Feuchtigkeitsaufnahme bei 23°C/50% r. F. | Gew.-% | 0,2 | DIN 53495 |
max. Wasseraufnahme | Gew.-% | 1,3 | |
Gleitreibwert, dynamisch, gegen Stahl | µ | 0,05 - 0,23 | |
pv-Wert, max. (trocken) | MPa x m/s | 0,31 | |
Mechanische Eigenschaften | |||
Biege-E-Modul | MPa | 2.300 | DIN 53457 |
Biegefestigkeit bei 20°C | MPa | 88 | DIN 53452 |
Druckfestigkeit | MPa | 78 | |
maximal empfohlene Flächenpressung (20°C) | MPa | 28 | |
Shore-D-Härte | 76 | DIN 53505 | |
Physikalische und thermische Eigenschaften | |||
obere langzeitige Anwendungstemperatur | °C | +90 | |
obere kurzzeitige Anwendungstemperatur | °C | +110 | |
untere Anwendungstemperatur | °C | -50 | |
Wärmeleitfähigkeit | [W/m x K] | 0,25 | ASTM C 177 |
Wärmeausdehnungskoeffizient (bei 23°C) | [K-1 x 10-5] | 11 | DIN 53752 |
Elektrische Eigenschaften | |||
spezifischer Durchgangswiderstand | Ωcm | > 1012 | DIN IEC 93 |
Oberflächenwiderstand | Ω | > 1011 | DIN 53482 |
Gleitlager aus iglidur® A180 sind für den Einsatz im direkten Kontakt mit Lebensmitteln geeignet. Sie sind daher die ideale Lösung für Lagerstellen an Maschinen für die Nahrungsmittel- und Verpackungsindustrie, den medizinischen Gerätebau, für Haushaltskleingeräte usw. Auch wo feucht gereinigt wird oder prozessbedingt Kontakt mit feuchten Medien an der Tagesordnung ist, zeichnet sich iglidur® A180 durch geringste Feuchtigkeitsaufnahme aus.
Die maximal empfohlene Flächenpressung stellt einen
mechanischen Werkstoffkennwert dar. Rückschlüsse auf
die Tribologie können daraus nicht gezogen werden. Mit
steigenden Temperaturen nimmt die Druckfestigkeit von
iglidur® A180-Gleitlagern ab.
Abb. 02 verdeutlicht diesen Zusammenhang.
Abb. 03 zeigt die elastische Verformung von iglidur® A180
bei radialen Belastungen. Unter der maximal empfohlenen
Flächenpressung von 20 MPa beträgt die Verformung weniger
als 2,5 %. Eine plastische Verformung kann bis zu dieser
radialen Belastung vernachlässigt werden. Sie ist jedoch
auch von der Dauer der Einwirkung abhängig.
m/s | rotierend | oszillierend | linear |
dauerhaft | 0,8 | 0,6 | 3,5 |
kurzzeitig | 1,2 | 1 | 5 |
iglidur® A180 ist für niedrige Gleitgeschwindigkeiten entwickelt worden. Im Trockenlauf sind bei Dauereinsatz maximal 0,8 m/s (rotierend) bzw. 3,5 m/s (linear) zugelassen. Die in Tabelle 02 angegebenen Werte geben die Grenzen an, bei denen es aufgrund von Reibungswärme zum Anstieg bis zur dauerhaft zulässigen Temperatur kommt. In der Praxis lassen sich aufgrund von Wechselwirkungen diese Grenzwerte nicht immer erreichen.
iglidur® A180 | Anwendungstemperatur |
untere | - 50 °C |
obere, langzeitig | + 90 °C |
obere, kurzzeitig | + 110 °C |
zus. axial zu sichern ab | + 60 °C |
Die obere kurzzeitige Anwendungstemperatur beträgt
+110 °C. Mit steigenden Temperaturen nimmt die Druckfestigkeit
von iglidur® A180-Gleitlagern ab. Abb. 02 verdeutlicht
diesen Zusammenhang. Die im Lagersystem
herrschenden Temperaturen haben auch Einfluss auf den
Lagerverschleiß. Eine zusätzliche Sicherung wird bei Temperaturen
höher als +60 °C erforderlich.
Reibwert und Verschleißfestigkeit ändern sich mit den Anwendungsparametern. Mit zunehmender Belastung sinkt der Reibwert hingegen deutlich (Abb. 04 und 05).
iglidur® A180 | trocken | Fett | Öl | Wasser |
Reibwerte µ | 0,05 - 0,23 | 0,09 | 0,04 | 0,04 |
Die Abb. 06 zeigt Testergebnisse mit unterschiedlichen Wellenwerkstoffen, die mit Gleitlagern aus iglidur® A180 durchgeführt worden sind. Deutlich sticht die Kombination „iglidur® A180/hartanodisierte Aluminiumwelle“ hervor. Doch auch auf anderen Wellen werden gute bis sehr gute Verschleißraten erzielt. Auf Cf53-Wellen zeigt sich exemplarisch der höhere Verschleiß in Schwenkanwendungen im Vergleich zur Rotation (Abb. 07).
Medium | Beständigkeit |
Alkohole | + |
Kohlenwasserstoffe | + |
Fette, Öle, nicht additiviert | + |
Kraftstoffe | + |
verdünnte Säuren | 0 bis - |
starke Säuren | - |
verdünnte Basen | + |
starke Basen | + bis 0 |
spezifischer Durchgangswiderstand | > 1012 Ωcm |
Oberflächenwiderstand | > 1011 Ω |
iglidur® A180-Gleitlager sind unter verschiedensten Umgebungsbedingungen und im Kontakt mit zahlreichen Chemikalien einsetzbar. Tabelle 05 gibt einen Überblick über die Chemikalienbeständigkeit der iglidur® A180- Gleitlager bei Raumtemperatur.
Gleitlager aus iglidur® A180 sind strahlen-beständig bis zu einer Strahlungsintensität von 3 x 10² Gy. Höhere Strahlungen greifen den Werkstoff an und können dazu führen, dass wichtige mechanische Eigenschaften verloren gehen.
iglidur® A180-Gleitlager sind gegen UV-Strahlen beständig, jedoch verschlechtern sich die tribologischen Eigenschaften durch dauerhaften Einfluss.
Bei Einsatz im Vakuum gast der eventuell vorhandene
Feuchtegehalt aus. Deshalb sind nur trockene Lager für Vakuum geeignet.
Maximale Feuchtigkeitsaufnahme | |
---|---|
bei +23 °C/50 % r. F. | 0,2 Gew.-% | max. Wasseraufnahme | 1,3 Gew.-% |
Die iglidur® A180-Gleitlager nehmen durch Luftfeuchtigkeit (+23 °C, 50 % relative Luftfeuchtigkeit) bis zu 0,2 % Wasser auf, bei Sättigung mit Wasser werden bis zu 1,3 % aufgenommen.
Durchmesser d1 [mm] |
Welle h9 [mm] |
iglidur® A180 F10 [mm] |
Gehäuse H7 [mm] |
bis 3 | 0 - 0,025 | +0,014 +0,054 | 0 +0,010 |
> 3 bis 6 | 0 - 0,030 | +0,020 +0,068 | 0 +0,012 |
> 6 bis 10 | 0 - 0,036 | +0,025 +0,083 | 0 +0,015 |
> 10 bis 18 | 0 - 0,043 | +0,032 +0,102 | 0 +0,018 |
> 18 bis 30 | 0 - 0,052 | +0,040 +0,124 | 0 +0,021 |
> 30 bis 50 | 0 - 0,062 | +0,050 +0,150 | 0 +0,025 |
iglidur® A180-Gleitlager sind Standardlager für Wellen mit h-Toleranz (empfohlen mindestens h9). Die Lager sind ausgelegt für das Einpressen in eine H7-tolerierte Aufnahme. Nach dem Einbau in eine Aufnahme mit Nennmaß stellt sich der Innendurchmesser der Lager mit E10-Toleranz selbständig ein.