Problem
Bei der Entwicklung des neuen pneumatischen Kniegelenks 3R106-PRO zeigten erste Patiententests, dass beim schnellen Gehen zu Beginn der Vorwärtsbewegung des Prothesenbeines eine zu starke Luftfeder im Prothesenkniegelenk wirkt und das Gehen unphysiologisch erscheinen lässt. Das Bein schnellt zu stark nach vorne und kann dann nicht mehr effektiv genug abgebremst werden.
Zur Ableitung der in der Schwungphase auftretenden Querkräfte von den Pneumatikkolben auf den Pneumatikzylinder, der das Kniegelenkunterteil bildet, sollte eine Lösung gefunden werden, die zugleich den Kolben in den pneumatischen Prothesenkniegelenken führt.
Zuvor haben diese Aufgabe PTFE-Führungsbänder erledigt, die aber zu einer hohen Reklamationsquote wegen undichter Pneumatiken infolge verschlissener Kolbenführungen führten.
Lösung
Seit bereits Ende 2010 kommen in den pneumatischen Prothesenkniegelenken von Ottobock daher iglidur J-Führungsringe werden bei Ottobock mit großem Erfolg seit Ende 2010 zur Führung zum Einatz. Sie leiten die in der Schwungphase auftretenden Querkräfte von den Pneumatikkolben reibungs- und verschleißarm an den den Pneumatikzylinder ab.
Seit Ablösung der ursprünglich eingesetzten PTFE-Führungsbänder ging die Reklamationsquote undichter Pneumatiken infolge verschlissener Kolbenführungen auf nahezu Null zurück.
Ein weiterer Pluspunkt der iglidur J-Führungsringe ist die deutlich vereinfachte Montage. Mussten PTFE-Führungsbänder noch einzeln abgelängt werden, so können die Führungsringe mühelos und zeitsparend in die entsprechende Kolbennut eingeklipst werden.
Durch die spezielle Formgebung des iglidur J-Führungsringes konnte außerdem eine kostengünstige und zuverlässig arbeitende Schnellentlüftungsfunktion in das Kniegelenk integriert werden. Diese zusätzliche Funktion lässt das Gangbild insbesondere beim Wechsel von einer mittleren in eine hohe Gehgeschwindigkeit wesentlich harmonischer erscheinen