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Die Idee trifft den Nerv der Zeit: Einem Ingenieurbüro ist es gelungen, eine Maschine für die Verpackung von Obst und Gemüse ohne Folie zu entwickeln – mit freier Sicht aufs Produkt. Die erste Anlage dieser Art kommt bei einem Gemüseerzeuger auf der Bodenseeinsel Reichenau zum Einsatz. Mit dabei: drylin-Linearlager
Die Erzeugerorganisation Reichenau-Gemüse wird künftig ihre Tomaten und Äpfel in Pappschalen ohne Folie und damit ohne jeglichen Kunststoff verpacken. Ein S-förmiger Sichtschlitz erlaubt den freien Blick aufs Produkt (siehe Bild 1 unten).
Möglich wird diese Innovation durch die Entwicklungsarbeit von Dipl.-Ing. Michael Baur. Sein Unternehmen ist als Entwicklungsdienstleister für den Sondermaschinenbau aktiv.
Startpunkt der Entwicklung war der Wunsch eines Herstellers von Wellpappe, auf das übliche Flowpacken und damit auf den Einsatz von Kunststofffolie zu verzichten. Das Unternehmen startete eine Ausschreibung für einen Ideenwettbewerb, die Michael Baur für sich entscheiden konnte. Herausforderung: Kleben ohne Gegenhalten und ohne Druck aufs Produkt. Im nächsten Schritt bauten Michael Baur und sein Team einen Prototypen der frisch konstruierten Maschine. Zu den besonderen Herausforderungen gehörte es dabei, die bedruckte Verpackung nach dem manuellen Befüllen mit Strauchtomaten auf der Oberseite zu verkleben: Die Verklebung muss haltbar sein. Beim Klebevorgang kann man aber nicht gegenhalten und darf natürlich auch keinen Druck auf die empfindlichen Tomaten ausüben. Durch eine intelligente Detailkonstruktion konnte diese Aufgabe gelöst werden. Die Klebepunkte werden mit einer Heißleimstation aufgebracht, es sind aber ebenso andere Verfahren wie z. B. Versiegelung denkbar. Auch eine Station zum Drucken und Aufbringen der Etiketten ist in die Anlage integriert. Bei der Entwicklung des Prototypens hat Michael Baur größten Wert auf Flexibilität und einfache Bedienung gelegt. Das ist schon auf den ersten Blick an den zahlreichen halb automatischen Formatverstellungen erkennbar (Bild 2).
Bei den zahlrichen Formatverstellungen (siehe Bild 3 unten) verwendet Baur die schmiermittelfreien drylin SLW-Linearmodule (Bild 4). Bei ihnen ist ein verwindungssteifes Aluminium-Doppelwellenprofil mit einem Trapezgewinde kombiniert. Der Schlitten verfährt auf drylin Gleitfolien mit inkorporierter Schmierung – eine in der Lebensmittelverarbeitung und -verpackung weitverbreitete Lösung, weil keine externe Schmierung erforderlich ist und somit die Produktkontamination vermieden wird. Baur verwendet Lineareinheiten vom Typ drylin SLW 1040 in verschiedenen Längen mit Handrad, Positionsanzeige und Spindelklemmung (Bild 4). Sie ermöglichen es dem Bedienpersonal, die Verpackungsanlage schnell auf andere Packungsgrößen und -formate umzustellen.
Die komplette Anlage ist modular konstruiert und kann in einer verketteten Gesamtanlage oder aber autark arbeiten. Zur kompakten und schlanken Konstruktion gehört auch der Synchronantrieb der Falt- und Positioniereinheiten für beide Seiten der Schachtel. Sie wird mit einer Flexwelle realisiert: Das ist viel einfacher als eine elektronische Kopplung. Alle Vorschübe bewegen sich synchron zur Bandgeschwindigkeit.
Mit dem ersten Praxisbetrieb waren sowohl die Entscheider als auch die Maschinenbediener vollkommen zufrieden: Die Anlage erfüllt alle einschlägigen Anforderungen.
Und dabei muss der Einsatz der neuen nachhaltigen Verpackung nicht auf Frischeprodukte beschränkt bleiben. Ebenso gut kann die Anlage auch zur Verpackung von Werkzeugen, Glühlampen etc. verwendet werden – als kunststofffreie und umweltfreundliche Alternative zur Blisterverpackung.
Montag – Freitag: 7 – 20 UhrSamstag: 8 – 12 Uhr
Montag – Freitag: 8 – 20 UhrSamstag: 8 – 12 Uhr