Ein Haus aus dem 3D-Drucker? Dies ist längst keine Utopie mehr. Die Fassade des niederländischen „Europe Building“ im Amsterdamer Marineviertel wurde teilweise auf diese Art gebaut. Die Idee lieferte das Architekturbüro DUS, das ebenfalls einen mobilen 3D-Drucker für solche Arbeiten bereitstellt. Bei der Produktion der Fassadenelemente verwendeten die Architekten sowohl unsere Portalsysteme als auch Engineering-Unterstützung.
Das niederländische Architekturbüro DUS hat die Idee verwirklicht, ganze Häuser im 3D-Druckverfahren zu bauen. Und das mit einem mobilen 3D-Drucker im XXL-Format, der aufgrund seiner Größe in einem Seecontainer untergebracht werden muss.
Bei dem Bauvervahren lassen sich die tragenden Strukturen aus biologisch abbaubarem Kunststoff-Rezyklat fertigen – eine nachhaltige Verwendung.
Unter dem Begriff „Kamermaker 2.0“ (buchstäblich dem ‚Hausbauer‘ 2.0) ist diese Idee in den niederländischen Medien sehr populär.
Um die Idee in die Realität umzusetzen, hat DUS das Unternehmen Actual gegründet. Der Bauherr kann nun auf einer digitalen Plattform Gebäudeelemente entwerfen, die anschließend vor Ort auf XXL-3D-Druckern hergestellt werden.
Ganz im Sinne des modernen Netzwerkens hat sich Actual Partner gesucht, um dem „Kamermaker 2.0“ schnell zum Erfolg zu verhelfen. Als einer dieser Partner haben wir bei der Optimierung der Konstruktion des mobilen 3D-Druckers geholfen. Die erste Generation hatte noch einen eigenen Raum für die Steuerung und konnte daher „nur“ Teile bis zu einer Größe von 2,00 x 2,00 x 3,00 Metern fertigen. So bestand Optimierungsbedarf, sowohl bei der Präzision als auch bei der Druckgeschwindigkeit.
Unsere Ingenieure entwickelten neue Achsen mit, auf denen der Druckkopf verfährt. Dabei nutzten sie ihr Know-how in der additiven Fertigung: Konventionelle 3D-Drucker mehrerer Hersteller verwenden unsere drylin Linearachsen, und wir betreiben in der Fertigung auch eigene 3D-Drucker, um kundenspezifische Gleitelemente aus iglidur Filamenten herzustellen.
Bei der Projektierung bedienten sich die Ingenieure aus unserem Baukastensystem der drylin Mehrachsportale. Sie stehen als Linien-, Flächen- und Raumportale, also für eine, zwei und drei Achsen, zur Verfügung und fahren vordefinierte Flächen und Räume ab (Bild 2). In diesem Fall kommt ein Raumportal zum Einsatz, bei dem die x- und y-Achse mit drylin Zahnriemeneinheiten realisiert wurden und die z-Achse mit dryspin Spindeln-/ Mutter-Systemen.
An den selbstschmierenden Linearsystemen verfährt der Druckkopf präzise über Zahnriemenkomplettsysteme, die wir einbaufertig mitgeliefert haben (Bild 3). Auch bei den Spindelantrieben, die das Portal in der Höhe positionieren, kommen unsere Antriebe mit Positionserfassung zur Anwendung.
Darüber hinaus wurden auch andere Komponenten aus unserem Konstruktionsbaukasten für Gleitlager und Linearsysteme verbaut, zum Beispiel igubal Stehlager. Und um die Leitungen für Signale und elektrischen Strom sicher zum Druckkopf zu führen setzt Actual auf unsere Kunststoff-Energieketten.