Traditioneller Klavierbau, moderne Bauteile
Die Mechanik, mit der ein Pianist am Klavier Töne erzeugt, ist prinzipiell sehr einfach gestaltet. Im Innenraum des Klaviers ist pro Taste eine Saite gespannt. Per Tastendruck wird eine Mechanik ausgelöst, bei der ein an einem Stiel befestigten Hammer auf die dazugehörende Saite schlägt. Im traditionellen Klavierbau wurde für die festen Bauteile dieser Hammermechanik Hainbuche als Werkstoff verbaut. Holz reagiert allerdings empfindlich auf Änderungen in der Temperatur und Luftfeuchtigkeit und das hat Auswirkungen auf den Klang des Klaviers. Als Folge muss das Klavier regelmäßig nachgestimmt und gewartet werden. Für den Leiter des Unternehmens Phoenix Pianos, Richard Dain, war das ein guter Grund, die Hammermechanik zu überarbeiten. Als Ingenieur und Amateur-Pianist setzte er sich zum Ziel, die witterungsanfälligen Holzteile durch beständigere Werkstoffe zu ersetzen, ohne dabei an Klang einbüßen zu müssen. Den Stiel der Hammermechanik ersetzte er durch komplexes Kohlefasergewebe, das sehr stabil und gleichzeitig leicht ist. Die Einheitlichkeit und das leichte Gewicht ermöglichen eine erstklassige, klimabeständige Performance. Für die verbleibenden Bauteile der Hammerkapsel, die aus einem fest installierten und einem beweglichen Element besteht, arbeitete Dain mit dem 3D-Druck Team der igus GmbH zusammen.